Economia | Schule
Stalking gegen Athesia
Foto: Athesia AG
Christoph Franceschini zeigt sich verwundert darüber, dass die Führungskräfte des Südtiroler Schulwesens offensichtlich keinerlei Bedenken gegen eine Aktion des Athesia Verlages haben, der den ersten und zweiten Klassen an Südtirols Mittelschulen angeboten hat, jeden Montag kostenlos ein Exemplar der Tageszeitung „Dolomiten“ zur Verfügung zu stellen. Dass so etwas geduldet werde, liege laut Franceschini „an der Macht des Südtiroler Verlagshauses, denn die nächste Wahl kommt bestimmt“.
Christoph Franceschini setzt somit sein Stalking gegen Athesia quasi im Wochenrhythmus fort.
Dass zuletzt das italienische Parlament und die Staatsregierung Maßnahmen zur Förderung der Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften an den Schulen beschlossen haben, erwähnt er erst gar nicht. Die vom Gesetzgeber nach eingehender Beratung beschlossene Aktion soll die Lektüre fördern, aber auch der Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten in den sozialen Medien entgegenwirken.
Der Athesia Verlag hat – selbstverständlich auch im eigenen, aber ebenso im allgemeinen Interesse - noch vor dem Parlament Südtirols Schulen ein unverbindliches und kostenloses Angebot zur Förderung der Zeitungslektüre unterbreitet, so wie es jeder Verlag oder jede Redaktion jederzeit auch tun könnten. Übrigends macht das Athesia bereits seit 2001. Also lange bevor die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ bei Otto Saurer auf den Plan getreten ist.
Das hat mit Macht nichts zu tun, und auf wen soll der Satz gemünzt sein, dass die „nächste Wahl bestimmt kommt“?
Auf die Führungskräfte, die Direktorinnen und Direktoren, auf das Lehrpersonal? Handeln sie im vorauseilenden Gehorsam? Könnten Sie vom Athesia Verlag gar bedroht werden? Oder mutmaßt Franceschini, dass die Ablehnung des unverbindlichen und kostenlosen Angebots zu Konsequenzen für politische Amtsträger führen könnte? Sollten diese also lieber gegen die Indikationen des Parlaments und der Regierung handeln und auch private Angebote untersagen, um die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften an den Schulen möglichst zu unterbinden?
Elmar Pichler Rolle ist Unternehmenssprecher der Athesia AG.
Nur zwei Präzisierungen:
1. Die Initiative des italienische Parlament und die Staatsregierung Maßnahmen zur Förderung der Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften an den Schulen, die noch bis zum 31. Oktober 2021 läuft, spricht von „bandi“, also von „Ausschreibungen“. Solche wurden meines Wissen in Südtirol bisher nicht gemacht.
2. Kein vernünftigt denkender Mensch und schon gar nicht ein Journalist kann gegen eine Zeitungslektüre in den Schulen sein. Ist es aber normal, dass zwei private Medienunternehmer sich anmaßen in einer öffentlichen Schule und unter Duldung der Verantwortlichen unseren Kindern oder Enkeln einen Brief zu schreiben, um an ihrer Ausbildung teilzuhaben?
Diese Frage sollte in einer normalen Demokratie erlaubt sein.
Christoph Franceschini
Effetua login per aggiungere un commento!
Die Umsetzung eines
Die Umsetzung eines "Informationssicherheitsmanagementsystems" wie von Bundeskanzler K(k)urz vor seiner Absetzung beauftragt, könnte auch in Südtirol der "Verbreitung von Halb- und Unwahrheiten in den sozialen Medien entgegenwirken". Oder nicht Herr Pichler Rolle ?
In risposta a Die Umsetzung eines di alfred frei
Ich denke nicht. Weder in
Ich denke nicht. Weder in sozialen noch in anderen Medien.
Das sehe ich auch so,
Das sehe ich auch so, Stalking ist der richtige Ausdruck in diesem Fall. Man hat immer öfters den Eindruck als ob Salto geradezu fixiert darauf ist, an Athesia & Co. etwas aussetzen zu können.
Es wird schon langsam peinlich….“fissazione“ nennt man das auf Italienisch!
Schade….
Ch. Franceschini, wir (Lehrer
Ch. Franceschini, wir (Lehrer*, also die unterste Etage im Bildungssystem und im beruflichen Wertesystem) haben Dich schon verstanden...und es verhält sich auch so oder ähnlich wie Du schreibst. Da kann Herr Pichler-Rolle noch so gut argumentieren...in Südtirol ist fast alles von SVPs-Gnaden und vom traditionellen Tagblatt direkt oder indirekt abhängig. Absolut nicht neu - längst eine Art 'Gewohnheitsrecht'. Deshalb wird wohlweislich keine einzige Bildungs-Direktion (von XXS bis XXL) dem 'geschenkten Papier-Gaul' ins Maul schauen. Da wär' der Karriere-Ast dann ab.
An Elmar Pichler Rolle,
An Elmar Pichler Rolle, Siegfried Freud, Isabel Alessia Benvenuti und alle, die es nicht begreifen wollen:
Christoph Franceschini hat aufgezeigt, dass der Begleitbrief von Michl und Toni Ebner einer Selbstermächtigung zu schulischer Medienerziehung gleichkommt, was zu Recht zurückzuweisen ist. Zum einen wird der Anspruch einer objektiven, vielseitigen und gründlichen Berichterstattung in den Athesia-Medien sehr oft nicht erfüllt, weil man selbst Akteur auf allen Ebenen der Südtiroler Parteienpolitik ist. Hinzu kommen die wirtschaftlichen Interessen und Verflechtungen des Athesia-Imperiums, die in diesem Verweis auf journalistische Qualitätsstandards geschickt getarnt werden. Das spricht freilich nicht gegen einen spesenfreien Bezug der Tageszeitung „Dolomiten“. Was die Medienvielfalt derzeit mehr bedroht, sind die Sparmaßnahmen in der Bildungspolitik, da in vielen Schulen beim Ankauf von Zeitungen und Zeitschriften drastisch eingespart wird.
Der zweite Teil des Beitrags von Franceschini bezieht sich dann auf die mangelnde Ausgewogenheit der Bildungsdirektion und Schulverwaltung, die ein ziemlich durchsichtiges Framing zulässt, aber die Kontaktaufnahme der Lehrerinitiative „Lehrerwunderland“ zum Lehrpersonal über die Lasis-Adressen behindert. (https://www.salto.bz/de/article/15122020/die-schule-im-feudalismus-modus)
Da erinnere ich Pichler Rolle und andere nur an den Spruch „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ (Martin Luther).
Stalking gegen Athesia !!!
Stalking gegen Athesia !!! Dass ich nicht lache. Das wäre so, als ob eine Mücke einem Elefanten in den Hintern treten würde. Und der Elefant lässt sich durch seinen Pressesprecher verteidigen.
Bitte, Herr Freud, oder wie
Bitte, Herr Freud, oder wie auch immer, könnten Sie mal eine andere Platte auflegen? Ihre immer wieder Wiederholte über Wohlstand und Arbeitsplätze schaffen, wird langsam langweilig, und ist erwiesenermaßen falsch bedruckt. Der von Ihnen so geliebte Neo-Kapitalismus der letzten Jahre verschärft immer stärker die Kluft zwischen Wohlstand und Armut, zwischen reich und arm. Und noch was, lassen Sie es doch bitte sein, über Menschen herzuziehen, weil diese "nur" gearbeitet haben. Danke
Herr Pichler Rolle lassen sie
Herr Pichler Rolle lassen sie bitte ihre Unterstellungen,die bringen nichts,ausser dass sie und ihre Athesia sich lächerlich machen!
Moment, vielleicht habe ich
Moment, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
Eine kriminelle Handlung wollte ich dem Herr Franceschini ganz sicher nicht unterstellen!
Habe das Wort „stalking“ im Sinne von „auflauern“ (bis man wieder etwas negatives über Athesia schreiben kann) verstanden, so gesehen ist also dann wohl „fissazione“(fixe Idee) der treffendere Ausdruck!
Sehr geehrter Herr Pichler
Sehr geehrter Herr Pichler Rolle. Ihr Austritt aus der Politik war ein echter Segen! Jetzt sind sie da wo sie hingehören.