8,76 Mrd. für Südtirol: Neuer Rekordhaus
-
Mit 8,76 Milliarden Euro wurde ein neuer historischer Rekord aufgestellt. Dies bedeutet einen deutlichen Anstieg gegenüber den 8,13 Milliarden Euro des Vorjahres und belegt das Wachstum der lokalen Wirtschaft.
Diese Entwicklung ermöglicht Investitionen in strategische Sektoren für unser Land. Der Gesetzentwurf wird nun dem Landtag zur Prüfung und endgültigen Genehmigung vorgelegt und sollte in den kommenden Wochen beschlossen werden.
Der Haushalt zeichnet sich durch Kontinuität aus. Die für Sozialleistungen bereitgestellten Mittel ermöglichen einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft. Während anderswo real gekürzt wird, bleibt das Gesundheitswesen in Südtirol weiterhin der wichtigste Ausgabenposten und beansprucht 22,3 % der verfügbaren Mittel.
Diese Zahl spiegelt die steigenden Kosten des Gesundheitswesens wider, das mit einer alternden Bevölkerung und zunehmend anspruchsvolleren und damit teureren Behandlungen konfrontiert ist. Wichtig ist es, das öffentliche Gesundheitswesen zu verbessern, indem man an den kritischen Punkten ansetzt und die Versorgung stärker ins Territorium verlagert.
Positiv ist auch die Aufmerksamkeit für Bildung mit 14,8 % der Gesamtressourcen. In diesem Bereich sind auch 110 Millionen Euro für die Erhöhung der Lehrergehälter vorgesehen. Die Investition in Bildung spiegelt das Bewusstsein wider, dass das Humankapital die essenzielle Ressource für die zukünftige Entwicklung der Provinz darstellt. Allerdings sollte mehr Wert auf die Sprachkenntnisse gelegt werden, die seit einiger Zeit Defizite aufweisen.
Die Unterstützung der Gemeinden macht 12 % des Provinzhaushalts aus, was die zentrale Rolle der lokalen Körperschaften in unserer Provinz bestätigt. Dieser Anteil sichert den Gemeinden die notwendigen Ressourcen, um lokale Dienstleistungen zu garantieren und ein weitverzweigtes Netzwerk aufrechtzuerhalten. Dies ist in unserem Berggebiet von besonderer Bedeutung und hat bisher weitgehend die gravierende Landflucht wie in anderen italienischen Regionen verhindert.
Sozial- und Familienpolitik sind zusammen mit dem Gesundheitswesen für die Gewerkschaft ein zentrales Thema und machen 10,8 % der Gesamtausgaben aus. Vorgesehen sind Maßnahmen für die Familien und zur Stärkung der Unterstützung für ältere Menschen. Diese Maßnahmen sind eine Antwort auf die fortschreitende Alterung der Bevölkerung und die Notwendigkeit, den älteren Generationen, insbesondere jenen mit niedrigeren Renten, ein würdiges Leben zu gewährleisten. Es fehlen jedoch weiterhin die Anpassung des Fonds für Pflegebedürftigkeit an die Inflation und Projekte für aktives Altern.
Die nachhaltige Mobilität ist mit 250 Millionen Euro ein bedeutender Posten im Haushalt 2026 und für den öffentlichen Transport bestimmt. Die Gewährleistung effizienter Verbindungen im Alpenraum ist eine strategische Entscheidung, auch im Sinne der Umwelt. 70 Millionen Euro sind speziell für den Kauf von emissionsfreien Bussen vorgesehen, wodurch die ökologische Erneuerung der Flotte des öffentlichen Nahverkehrs beschleunigt wird. Weitere Mittel sind für die Straßeninfrastruktur vorgesehen, die ebenfalls nicht unterschätzt werden darf.
Für Umwelt und Energie stehen insgesamt 112,7 Millionen Euro zur Verfügung, die für Projekte zum Umweltschutz, zur Energieeffizienz und zur Entwicklung erneuerbarer Energien eingesetzt werden. Südtirol hat die ökologische Nachhaltigkeit seit Langem zu einem seiner Markenzeichen gemacht, und diese Investitionen bestätigen den Willen, diesen Weg fortzusetzen. Ziel ist es, die Bedürfnisse der wirtschaftlichen Entwicklung mit dem Schutz der Natur in Einklang zu bringen, die seit jeher eine der bedeutendsten touristischen Ressourcen der Provinz darstellt.
Der Haushalt ist solide aufgestellt.
Die Provinz hat keine Verschuldung, was auf eine umsichtige Ressourcenverwaltung und stabile Einnahmen zurückzuführen ist, die auch durch das Autonomiestatut garantiert werden. Wie üblich bleiben zusätzlich Spielräume, um auf unvorhergesehene Situationen oder neue Prioritäten reagieren zu können, die sich im Laufe des Jahres ergeben könnten.
Was hingegen fehlt, ist eine echte Einbindung der Gewerkschaft. Angesichts der globalen Veränderungen sollten alle Sozialpartner bei wichtigen Entscheidungen einbezogen werden. Es gilt, auf einem internationalen Markt ohne klare Regeln bestehen zu können. Wir müssen gemeinsam über die neuen Zölle und ihre Auswirkungen auf unsere Wirtschaft nachdenken.Möglicherweise braucht es auch weniger laufende Ausgaben und mehr Investitionen.
Unproduktive Ausgaben und die Logik der Gießkannenförderung müssen schrittweise reduziert und die Ressourcen in innovative und produktivere Sektoren verlagert werden. Der Sozialstaat muss so aufgestellt werden, dass er auch jenen Antworten geben kann, die aufgrund der neuen Technologien ausgeschlossen werden. Auch die öffentlichen Beamten müssen die richtige finanzielle Anerkennung finden, um Abwanderung zu vermeiden.
Besondere Aufmerksamkeit sollte vorrangig dem Wohnungsproblem gewidmet werden. Weiterhin ausschließlich auf das Eigenheim zu setzen, ist nicht immer zielführend. In einer flexiblen Arbeitswelt werden Mietwohnungen benötigt, wenn wir die Bedürfnisse derjenigen erfüllen wollen, die sich beruflich häufig verändern. Es geht jedoch nicht nur um Geld, sondern es braucht eine Reihe von Maßnahmen, über die wir schon lange nachdenken.
Der Haushalt 2026 spiegelt in seiner Gesamtheit die Besonderheiten Südtirols wider – eines Gebiets, das dank seiner Sonderautonomie bedeutende Investitionen in den Schlüsselbereichen Wohlfahrt und nachhaltige Entwicklung planen kann.
Gerade für Letzteres werden in Zukunft weitere Finanzierungen notwendig sein. Auf dem Gebiet der Forschung und Innovation entscheidet sich ein Großteil unserer Zukunft. Wir hoffen, dass die Diskussion im Landtag einen demokratischen Austausch über die Prioritäten und die einzelnen Ausgabenposten vor der endgültigen Genehmigung ermöglicht.Cristina Masera und Alfred Ebner
Acconsenti per leggere i commenti o per commentare tu stesso. Puoi revocare il tuo consenso in qualsiasi momento.