Frisch gstrichn, gsungen und drzählt
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Unter dem Motto „Frisch gstrichn, gsungen und drzählt“, wartet die AVS-Singgemeinschaft am 27. April um 20 Uhr im Bürgerhaus von Tramin unter anderem mit überlieferten Gstanzln aus dem Alpenraum auf, aber auch mit der von Hubert von Goisern abgewandelten Originalfassung des alten Volksliedes „Hiatamadl“, mit besinnlichen Volkliedern und Frühlingsballaden, vorgetragen auch vom Traminer Zweigesang Annemarie und Marlene Zwerger. Für frischem Schwung sorgt die Pusterer Geignmusik „Frisch gstrichn“. Umrahmt wird das Ganze von originellen Geschichten, vorgetragen von der Mundartdichterin Lisi Oberhofer aus Tramin.
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Liebe zum Volkslied
Wer schon einmal bei einem Volksmusikabend der AVS-Singgemeinschaft dabei war, spürt die Liebe zum echten, historisch gewachsenen Volkslied. Seit mittlerweile 37 Jahren pflegt die AVS-Singgemeinschaft Unterland kompromisslos dieses Liedgut und steht damit einzigartig in ganz Südtirol da. Nichts anderes kommt für die engagierte und fachkundige Chorleiterin Marlene Zwerger in Frage, welche die Singgemeinschaft ehrenamtlich seit der Gründung im Jahr 1987 leitet. „Kaum irgendwo äußert sich die Seele eines Volkes ursprünglicher als im historisch gewachsenen Volkslied; es zu pflegen, heißt, sich der Wurzeln zu besinnen, die Verankerung bilden und Kraft verleihen“, so Zwerger.
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Gründung 1987
Es war im November 1987 als der damalige Erste Vorstand der AVS-Sektion Unterland, Andreas Roner aus Tramin, die Idee hatte, eine Singgruppe zu gründen, um die AVS-Mitglieder bei den Bergtouren zum Singen zu animieren. Die Sektionsleitung war von dieser Idee gleich begeistert. Daraufhin machte sich Roner auf die Suche nach einer Chorleiterin und fand in Marlene Zwerger, die geeignete Person für diese Aufgabe. Die damals 26-Jährige erklärte sich spontan bereit, 30 Sängerinnen und Sänger aus dem Unterland ehrenamtlich zu leiten. Am 17. November 1987 wurde schließlich die AVS-Singgemeinschaft Unterland aus der Taufe gehoben. Marlene Zwerger war zu diesem Zeitpunkt bereits im ganzen Land und darüber hinaus durch zahlreiche Auftritte im „Traminer Zweigesang“ mit ihrer Mutter Annemarie bekannt, auch durch die Teilnahme an Fernsehsendungen im RAI-Fernsehen, ZDF und ORF.
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Mühevolle Kleinarbeit
Mit der Vorgabe, allein das Bergsteigerlied zu pflegen, gab sich die junge Chorleiterin nicht zufrieden. „Mir war von Anfang an klar, dass das Singen in der Gruppe nur im vierstimmigen gemischten Satz pflegenswert und zielführend sein kann“, erinnert sich Marlene Zwerger zurück. „Es war anfangs nicht immer einfach, meine Zielsetzungen und mein Vorhaben zu verwirklichen, denn das historisch gewachsene, überlieferte, alpenländische Volkslied war bei weitem keine Selbstverständlichkeit und viele mussten in mühevoller Kleinarbeit an dieses, mein Ufer gezogen werden“, so Zwerger. Rückendeckung bekam sie dabei von ihrer Mutter Annemarie, die ihrer Tochter die Liebe zur Musik in die Wiege gelegt hatte und mit ihr von klein auf das Singen pflegte. „Gesungen wurde in unserer Familie immer schon, es gehörte einfach zum Leben“, erzählt Annemarie Zwerger.
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Historisch gewachsen
Fragt man Marlene Zwerger danach, was das echte Volkslied ausmacht, dann bekommt man eine klare Antwort: „Das Volkslied ist im Alpenraum historisch gewachsen und daher authentisch.“ Und in der Tat: Wer die Volkslieder singt und aufmerksam hinhört, kann die eigenen Wurzeln spüren, das einfache Leben der Menschen im Gebirge nachvollziehen, deren Frömmigkeit, Naturverbundenheit und die große Liebe zur Heimat. So etwa im Lied „Gottes Reig’n im Jahr“, bei „In die Berg bin i gern“, beim „Birkenbamle“ oder beim Lied „s’Heumahn“, wo es neckisch heißt: „Wann’s heumahn so lustig war, wia’s Fenterlgehn is, da stond i den gonzn Tog draußen auf der Wies“.
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Bestnote für Singgemeinschaft
Mit diesem Liedgut konnte die AVS-Singgemeinschaft auch die Jury beim Volksliedwettbewerb in Bad Ischl im Jahr 2015 überzeugen, wo sie als „bester Chor mit dem größten Herzen“ ausgezeichnet wurde. Der AVS-Singgemeinschaft Unterland gehören derzeit über 30 Sängerinnen und Sänger aus zehn Gemeinden im Unterland und Überetsch an. Beim AVS ist der Chor gern gesehener Gast, handelt es sich doch um eine kulturelle Bereicherung und eine einmalige Verbindung. Im Alpenraum gibt es wohl kaum einen Alpenverein mit einem Chor.