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Foto: salto
Gita | Ausflug der Woche

Zum Kratzberger See im Sarntal

In den Sarntaler Bergen bei Aberstückl, am Ostabhang vom Zweigestirn Ifinger und Hirzer, liegt versteckt der Kratzberger See.

Beim durchaus anspruchsvollen Rundweg dorthin und zurück ist man meistens alleine, es ist eine der ruhigen Ecken Südtirols. Der Steig hat etliche steile, ausgesetzte und steinige Abschnitte, die Trittsicherheit voraussetzen.

Zum Wegverlauf

Wir starten oberhalb von Aberstückl in einer Rechtskurve, nahe des Lahnerhofes. Der Forstweg geht am neuen Haus vorbei, nach wenigen Minuten schickt uns der Wegweiser über einen Wiesenhang steil bergauf, der Steig taucht in den Wald ein und erreicht nach 40 Minuten ab Parkplatz die markante grasige Kuppe des Kirchbergs mit Wetterkreuz. Der Höhensteig quert nun steile Böschungen mit tiefen Erosionsgräben. Die Aussicht ist prächtig, im Osten lugen die Dolomiten hinter der Sarner Scharte hervor. Nach zwei Stunden Gehzeit sind wir bei einer Hütte, der Antran Alm, angelangt. Wenn der Hirte anzutreffen ist, gibt es eine bescheidene Verköstigung, vor der Hütte plätschert auf jeden Fall ein Brunnen. Nach kurzer Rast folgen wir nun der Markierung 4, dieser Wegabschnitt deckt sich mit dem E 5, dem Europäischen Fernwanderweg, der vom Passeiertal kommend zum Missensteiner Joch und zu den Meraner Bergen führt. Über den holprigen Steig, im wesentlichen eben, aber immer wieder mit kurzen steilen An- und Abstiegen, gelangen wir in einer knappen Stunde zum Kratzberger See, der sich bis zuletzt in einer Mulde am Fuße abschüssiger Felswände versteckt. Hier kann es sein, dass wir noch andere Wanderer treffen, die von der Meraner Seite, vom nahen Wandergebiet Meran 2000, den See aufsuchen. Wir steigen jedenfalls steil über Almböden zur Kratzberger Alm (nicht bewirtschaftet) ab und treffen hier auf einen breiten Karrenweg, der uns zur neuen Kaserwies-Alm bringt. Am Bach entlang wandern wir nun zur Durr-Alm, einer urigen, bewirtschafteten Hütte, mit Tischen und Bänken im Freien. Nach der wohlverdienten Rast nehmen wir ab der Alm den Steig Nr. 13. Dieses letzte Wegstück (30 Minuten ab Durr-Alm), das uns zum Ausgangspunkt zurückbringt, ist als Kinder-Erlebnisweg gestaltet: Wir finden an der Strecke hölzerne Waldmännlein, die Nörggelen, sowie Schautafeln mit Bildern und Erklärungen zu den Sagen aus dem Sarntal. Bei der letzten Wanderung kamen wir in ein Gewitter und haben gerade rechtzeitig bei der Durr-Alm Unterschlupf gefunden, nach einer halben Stunde war der Spuk mit Starkregen, Blitz und Donner vorbei, aber die Bäche schwollen in der kurzen Zeit bedrohlich an, wälzten sich trüb und reißend zu Tal und zeigten die Unberechenbarkeit der Elemente.

Länge: 12,3 km
Gehzeit: 4 h 30 min
Höhenmeter: 775 hm

 

Einkehrmöglichkeit:

 

Durr-Alm
Aus der Küche mit Holzherd kommt typische und gute Hausmannskost. Tel. 335 1931810


Anfahrt:

Ab Sarnthein 11 km bis zur Abzweigung Aberstückl, von der Talstraße 1,5 km aufwärts zur Kirche und den wenigen Häusern von Aberstückl, weitere 2 km bis zum Parkplatz in einer Kehre und den Wegweisern.

 

Autor: Oswald Stimpfl

 

 

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