Nach Schiefer kommt Lanziner
Klaus Runer, Terlaner Bürgermeister ist enttäuscht: „Ich habe mich einer Kandidatur erst gar nicht gestellt, obwohl ich es schon vorhatte. Doch weil wir Überetscher in der Bezirksgemeinschaft eine Minderheit sind, hätte ich nie die nötigen Stimmen erhalten.“ Die hat der Trudener Bürgermeister Edmund Lanziner auf sich vereinen können. 16 Bezirksräte stimmten mit Ja für Lanziner, sieben Enthaltungen gab es beim Auszählen.
Was noch vor einigen Wochen als spannende Wahl bezeichnet wurde, war schlussendlich ein Spaziergang für Lanziner. Er reichte als Einziger seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Unterland ein und wurde prompt gewählt.
Die anderen Kandidaten, und zum Schluss eben auch der Terlaner Runer zogen sich zurück, weil absehbar war, dass die zahlenmäßig stärkeren Gemeindevertreter aus dem Unterland nicht gewillt waren, das Rotationsprinzip diesmal einzuhalten: Ein Abkommen aus dem Jahr 1986, das beiden Bezirken, dem Unterland wie dem Überetsch die Führungsrolle im gemeinsamen Bezirk abwechselnd garantieren sollte.
Nun sind die Überetscher geknickt und prophezeien einen Bruch zwischen ihnen und den Unterlandlern, der noch weiter aufreißen könnte. Doch Edmund Lanziner meint: „So tragisch ist es nicht, dass das Rotationsprinzip nicht eingehalten wurden, es gibt schließlich noch andere Kriterien für eine Wahl.“ Er wird bis zur nächsten offiziellen Wahl im Jahr 2015 der Bezirkspräsident fürs Unterland und Überetsch sein, danach wird man sehen, ob das Rotationsprinzip greift.