Società | Interview

Zwischen Frankfurtern und Meranern

Paula Ebner ist bei jeder Wetterlage auf dem Bozner Obstmarkt anzutreffen. Die Geschichte ihres Würstelstands ist eine erfolgreiche und lange.
Paula Ebner
Foto: SALTO
  • Am achten Januar 1979 stand Paula Ebner zum ersten Mal mit ihrem Stand auf dem Bozner Obstplatz. Seit diesem Tag sind 45 Jahre vergangen. Vieles hat sich verändert in Südtirols Landeshauptstadt und dem Obstmarkt. Ebners Stand und ihre Würstchen sind jedoch nach wie vor da. 

     

    SALTO: Frau Ebner, in den vielen Jahren ihrer Tätigkeit haben Sie unzählige Kunden und Berühmtheiten bedient. Gibt es ein Erlebnis, das Sie nie vergessen werden?

    Paula Ebner: Ja da gibt es tatsächlich ein Ereignis. Einmal gab es eine Schlägerei direkt vor meinem Stand. Einem jungen Mann wurden wortwörtlich die Zähne herausgeschlagen. Ich hatte damals große Angst. Das ist zwar bestimmt schon zwanzig Jahre her, ich werde es aber trotzdem nie vergessen. 

    Was gefällt Ihnen so gut an Ihrer Arbeit, dass Sie nach all den Jahren noch hier anzutreffen sind?

    Nun, ein Tag geht schnell vorbei und man kann sich mit den Leuten unterhalten. Ich bin das Arbeiten gewöhnt. Es ist zwar wetterbedingt ein harter Job aufgrund der Kälte zum Beispiel, aber das macht nichts, das passt schon. 

    Haben Sie immer noch dasselbe Angebot wie 1979, oder hat es sich über die Jahre geändert?

    In den Anfangsjahren verkaufte ich lediglich Meraner- und Frankfurterwürste. Mittlerweile ist das Sortiment größer. Heute gibt es neben den beiden genannten auch Paprikawürste, Käsekrainer, Schweinswürste, Weißwürste und Hot Dogs. 

    Welche Wurst verkauft sich denn am besten?

    Eigentlich schon seit je her die Meraner. 

  • Es dampft: Die Meranerwurst ist die Beliebteste des Standes. Foto: SALTO

    Was ist das Erfolgsgeheimnis eines so gut funktionierenden Würstelstandes? 

    Es ist ganz einfach: Man muss freundlich zu den Kunden sein, der Preis muss stimmen und auch die Qualität der Produkte muss passen. Was sich heute im Vergleich zu früher geändert hat ist, dass die Gäste schnell bedient werden möchten. Sie haben alle keine Zeit und Geduld mehr. 

    Haben Sie viele Stammkunden?

    Ja, diese kommen meist ein bis zweimal die Woche. 

    Essen Sie selbst noch gerne eine Wurst, oder haben Sie sich satt gesehen?

    Selbstverständlich esse ich noch Wurst. Ich wechsle ab. Manchmal wenn der Metzger zum Beispiel etwas Neues hat, probiere ich oder wenn ich vom Stand nicht wegkomme, dann esse ich gerne auch mal eine Wurst. 

    Kaufen Sie die Ware immer noch beim selben Metzger.

    Ja, seit 45 Jahren kaufe ich meine Würste bei der Metzgerei Ebner in St.Pauls/Eppan.