Fingerzeig aus Rom für Bizzo
Schlechte Karten für Roberto Bizzo und seinen Wunsch nach PD-internen Vorwahlen für den Bürgermeisterkandidaten von Bozen. „Der PD ist unser natürlicher Verbündeter und wenn sein Bürgermeisterkandidat Luigi Spagnolli heißt, wäre ich zufrieden“, hatte der Landeshauptmann dem Bürgermeister von Bozen Ende vergangener Wochen den Rücken für ein drittes Mandat gestärkt. „Den Kandidaten des PD wählt immer noch der PD“, konterten der Landtagsabgeordnete und potentielle Bürgermeisterkandidat Bizzo und sein Verbündeter Mauro Randi trotzig. Immerhin ist auch vor der Landesversammlung am kommenden Montag klar, dass die Herausforderer von Luigi Spagnolli mit ihrem Ansinnen auf heftigen Gegenwind stoßen. Und auf „stalinistische Methoden“, wie Bizzo selbst unter Anspielung auf eine parteiinterne Auseinandersetzung mit Sergio Bonauguro meint.
Doch wie kontert Bizzo ein „Njet“, das aus dem römischen Staatssekretariat kommt? Dort bezieht nun auch Gianclaudio Bressa via Tageszeitung Alto Adige Stellung zur parteiinternen Bozner Fehde. „Wenn ich eines in Rom gelernt habe, dann ist es: In der Politik zählen die Ergebnisse, die man nach Hause bringt“, erklärt Bressa. „Der Rest ist genauso uninteressiert wie eine Diskussion, ob mir Blonde oder Brünette besser gefallen.“ Und welches Ergebnis eine umstrittene Vorwahl in Bozen bringen würde, ist für den römischen Staatsekretär jetzt schon absehbar. Ein blutiger Kampf innerhalb der Partei – und ein mehr oder weniger unverändertes Programm. Denn Roberto Bizzo habe Vorwahlen gefordert, ohne vorher ein Alternativprogramm vorzulegen und es dem wichtigsten Verbündeten, der SVP, zu unterbreiten. „Ich warne vor einer rein persönlichen Auseinandersetzung“, zitiert der Alto Adige den autorevole in Rom. „Das einzig Konkrete, das ich bisher gehört habe: Der eine ist für Videoüberwachung, der andere dagegen.“
Der weise Rat des PD-Granden? Roberto Bizzo täte besser daran, sich auf jene poltrona zu konzentrieren, die er neben seinem Landtagsmandat bereits innehat: seinen Sitz in der Sechserkommmission. Eine strategische Position, erst recht in Zeiten der Autonomiereform, wie der Staatsekretär meint. „Wenn alles gut geht, stellt der PD auch künftig den Bozner Bürgermeister und einen Mann, der über die neue Autonomie mitentscheidet“, sagt er. Ist das nicht Grund genug, zufrieden zu sein?