Zur Marteller Hütte und Zufallhütte
Das Martelltal ist für seine großartige Bergkulisse bekannt, immerhin krönen einige der höchsten Berge der Ostalpen wie die Zufallspitze (Cevedale, 3.769 m) und die Königsspitze (Gran Zebrù, 3.859 m) den Talschluss. Im Hochsommer ist hier einiges los, viele Wanderer nutzen die Möglichkeit, bis auf über 2.000 m hoch zu fahren und mit wenig Mühe den Zauber des Hochgebirges mit den vergletscherten Bergriesen aus der nächsten Nähe zu erleben. Unser Rundweg bringt uns vom Parkplatz am Talschluss zur Zufallhütte (Rifugio Nino Corsi, 2.265 m) und zur Marteller Hütte und wieder zurück.
Zum Wegverlauf
Wir starten am Parkplatz bei der Enzianhütte, am Ende der Fahrstraße im Martelltal. Hier erzählen Infostand mit Tafeln und Landkarten vom Gletscher, der Natur und der Erschließung des Tales. Wir folgen der Markierung Nr. 151 auf breitem Weg, nehmen dann den rechts abbiegenden Steig, der in 35 Minuten über eine Felsstufe das weite spärlich bewachsene Felsplateau mit Kirchlein und Wirtschaftsgebäuden von der Zufallhütte erreicht. Der Steig überwindet dann eine weitere Felsstufe und mündet in ein breites, ebenes Hochtal. Über einen Steindamm, der vor über 100 Jahren erbaut wurde und das Tal vor Überschwemmungen schützen sollte, wechseln wir auf die andere Talseite, gehen entlang des Gletscherbaches taleinwärts und steigen nun über die steile, von karger Vegetation durchsetzte Geröllflanke in vielen Kurven bergauf bis zur Marteller Hütte. Das Haus sitzt auf einem Geländesporn neben einem kleinen See auf 2.610 m und bietet einen phantastischen Ausblick zur Gletscherwelt. Nach der verdienten Rast nehmen wir den Weg Nr. 37, der hinter dem Haus fast eben, mit kurzen An- und Abstiegen talauswärts geht und dabei Gletschermoränen, Geröllfelder und reißende Gebirgsbäche quert. Der Steig geht nun auf einem Moränenrücken bergab, senkt sich dann in vielen Kehren zum Talgrund und geht zuletzt durch Weiden und Lärchenwiesen bis zur Ruine des verfallenen Hotels Paradiso. Der mächtige Bau, ein Denkmal der alpinen Architektur, wurde in den Zwischenkriegsjahren nach Plänen des Stararchitekten Gio Ponti erbaut. Das Hotel schloss aber nach wenigen Jahren wegen des mittlerweile ausgebrochenen Krieges für immer seine Tore. Unser Weg geht daran vorbei, auf einer Brücke über den tosenden Prima-Bach und wieder zum Parkplatz zurück.
Länge: 9,3 km
Gehzeit: 4 h
Höhenmeter: 610 hm
Einkehrmöglichkeiten:
Zufallhütte
Müller Ulrich, Tel.: 0473 744785, Mobil: 335 6306603, www.zufallhuette.com
Marteller Hütte
Plieger und Leitner, Tel.: 0473 744 790, Mobil: 335 5687235, www.martellerhuette.com
Anfahrt:
Auf der Marteller Talstraße, nach dem großen Stausee, bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz am Talschluss.
Autor: Oswald Stimpfl
www.folioverlag.it
www.stimpfl.info