Società | Südtirol-Bayern

Zwei Partner trauen sich

In Seefeld geben sich ein Bäcker und eine Standesbeamtin das Ja-Wort. Die Hochzeit hat auch für eine Südtiroler Gemeinde eine ganz besondere Bedeutung.
Trauung Seefeld
Foto: Facebook/Franz Kompatscher

Gut 190 Kilometer und zweieinhalb Stunden Autofahrt trennen Gossensass und das bayerische Seefeld. Und doch sind die beiden Orte eng miteinander verbunden. Seit 1980 besteht eine Partnerschaft zwischen den Gemeinden Brenner, zu der Gossensass gehört, und Seefeld am Pilsensee. Ins Leben gerufen wurden sie von einem ausgewanderten Gossensasser, der sich am Pilsensee niedergelassen hat. Heute treffen sich offizielle Vertreter und Einwohner der Gemeinden regelmäßig, es wird gemeinsam gefeiert, gesportelt und gar manch eine persönliche Freundschaft gepflegt.

Die Partnerschaft der beiden Gemeinden hat nun einen ganz besonderen Höhepunkt erreicht: Am Samstag (14. September) gaben sich Alexander Crepaz und Petra Peters das Ja-Wort. Er, Bäcker aus Gossensass. Sie, Standesbeamtin aus Seefeld. Kennengelernt haben sich die beiden 2004 bei der 1200-Jahrfeier des Ortsteils Oberalting in Seefeld. Gefunkt habe es erst elf Jahre später, bei der Maifeier 2015, verrät das frisch verheiratete Paar der Süddeutschen Zeitung, die über die Hochzeit berichtet. Am 31. Dezember 2018 haben sich Crepaz und Peters verlobt.

Die Hochzeit am vergangenen Samstag wurde im Alten Rathaus von Seefeld zelebriert. Getraut wurden die beiden 44-Jährigen von Bürgermeister Wolfram Gum. Aber auch der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, war vor Ort. “Ich wurde in den Trauungsakt einbezogen”, erklärt er auf Nachfrage von salto.bz. Das Brautpaar kenne er persönlich, vor allem natürlich den Bräutigam. “Er ist unser Bäcker und sehr aktiv im Vereinsleben, vor allem bei der Musikkapelle und im Skisektor.”

Wie die SZ berichtet, war es der Seefelder Bürgermeister Gum gewesen, der den Südtiroler und die Bayerin schon vor Jahren versuchte, zu verkuppeln. Nun hat er gleich mehrfachen Grund zur Freude. Die Trauung sei “eine Krönung der Partnerschaft”, sagt Gum. “Die Südtiroler kommen gerne zu uns. Und für uns ist es mittlerweile eine gewisse Heimat da unten.”

Bevor die Partnerschaft eingegangen wurde, habe es schon Hochzeiten zwischen Paaren aus den beiden Gemeinden gegeben, erinnert sich Franz Kompatscher. Crepaz und Peters aber sind nun das erste “Partnerschaftspaar”. “Wer weiß, vielleicht folgen ja noch weitere”, schmunzelt er.