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Foto: Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

Der Apfelweg, ein Rundweg in Dorf Tirol

Für unseren Ausflug wählen wir von den vielen Spazier- und Promenadenwegen, die um und durch Dorf Tirol führen, den Apfelweg.

Es ist Spätherbst und ruhig geworden in Dorf Tirol, die Landschaft gehört wieder den Einheimischen, die wenigen Urlaubsgäste auf Wegen und Steigen fallen auf, das ist in den Tourismushochburgen um Meran die meiste Zeit umgekehrt. Die Obsternte ist auch vorbei, die Natur prunkt in wunderbaren Herbstfarben. Für unseren Ausflug wählen wir von den vielen Spazier- und Promenadenwegen, die um und durch Dorf Tirol führen, den Apfelweg 

 

Zum Wegverlauf

 

Für den Apfelweg, den Themenweg rund um den Apfelanbau, mit der Markierung 9 und dem Symbol eines Apfels, starten wir im Dorfzentrum, beim Parkplatz am Tourismusbüro. Wir überqueren die Hauptstraße, gehen durch das schmiedeeiserne Tor zur Falknerpromenade und folgen nun immer den Schildern „Apfelweg“. An der Kreuzung von der Promenade mit der Schlosstraße gehen wir über Treppen und einen schmalen Fußweg an Wohnhäusern, Hotels und Pensionen vorbei bergauf in Richtung Talstation der Seilbahn Muthöfe. Zur Linken dominieren die Brunnenburg und Schloss Tirol, im Tal liegt Meran. Wir biegen in die Haslachstraße, überqueren beim „Pamer Kreuz“ einem Wegkreuz, die Landesstraße und gehen nun eben in Richtung Küglerhof. Am Weg liegt eine kleine Wassermühle, ein Waal liefert das Wasser für den Antrieb einer Turbine. Nach dem modernen Hotel Küglerhof queren wir eine Wiese, gehen an den mächtigen Kastanienbäumen kurz bergauf und biegen dann rechts in den uralten, steingepflasterten Weg ein, der bergab zum Schloss Auer führt, das an der Kante des Tirol Hochplateaus zum Eingang des Passeiertales und nach Schenna schaut. Der Apfelweg, teilweise neu angelegt, führt daran vorbei und bringt uns zum Johanneum, einem riesigen Gebäude des nun geschlossenen Priesterseminares mit dem neubarocken Turm, am Fußballplatz unterhalb davon biegen wir rechts ab. Schilder weisen uns den Weg zum Wenzlhof, einem Buschenschank, der ab 12.30 für Wanderer geöffnet ist. Vorbei an der sehenswerten gotischen Ruprechtskirche führen uns die Wegweiser wieder zum Ausgangspunkt zurück. 

Länge 4,3 km, Gehzeit 1 h 30 Minuten, 170 Höhenmeter

 

 

Die Einkehr

 

Der Wenzlhof wird gern von den Einheimischen im Herbst besucht, wo ganz typisch Kastanien gebraten werden und es dazu den „Sußer“ zu Bauernkrapfen mit Marmelade-, Mohn- und Kastanienfülle, die selbstgemachten Hauswürste mit Kraut und andere Törggelegerichte gibt. Es ist auch ein guter Platz für die Kinder, die auf der Wiese vor dem Haus mit Rutsche und Spielgeräten frei herumtollen können.

Buschenschank Wenzlhof, Familie Torggler, Seminarstraße 18, Dorf Tirol – Tel. 0473 923 549, Mobilnr. 335 560 17 90, www.buschenschank-wenzlhof.com

Öffnungszeiten: 12.30 - 22 Uhr, im Sommer Mo und Di, im Herbst nur Di Ruhetag. Vom 24. Nov – Mitte Jänner geschlossen.

 

Die Falknerpromenade

 

Hans Norman Falkner (1906 – 1988) war gebürtiger Nordtiroler, musste Österreich 1938 verlassen, in den USA, Kanada und nach seiner Rückkehr im Ötztal gelangte er durch den Aufbau von Skigebieten zu Wohlstand. In seiners Wahlheimat Dorf Tirol finanzierte er die wunderbare Promenade, die vom Südende des Dorfes bis zum Anschlussweg nach Schloss Tirol verläuft und von der sich ein traumhafter Panoramablick auf die Kurstadt Meran, in das Etschtal und den Vinschgau bietet. Auch die Bronzebüste, die an ihn erinnert, wurde von ihm im Voraus bezahlt. Die Bepflanzung der Promenade mit Lavendel, Rosmarin, Olivenbäumen und Zypressen vermittelt mediterranen Flair.

 

Anfahrt

 

Von der Passeiertalstraße die Ausfahrt Dorf Tirol nehmen, im Ort mehrere gebührenpflichtige Parkplätze, der letzte direkt gegenüber vom Beginn der Falknerpromenade.