Cronaca | Kaufhaus

Oberrauch geht, Benko lädt zum Schmaus

Während Georg Oberrauch als Erlebnishaus-Präsident das Handtuch wirft, laden die Unterstützer des Benko-Projekts den Bozner Gemeinderat zum Weihnachtsumtrunk.

Der eine geht, weil er enttäuscht ist von den Reaktionen aus Politik und Gesellschaft - die Erlebnishaus-Idee zur Neugestaltung des Busbahnhofsareals sei nicht verstanden worden, sagt Georg Oberrauch. Er habe noch nie so viele Unterstellungen und Anfeindungen erlitten wie bei diesem Projekt. Deshalb habe er nun seinen Rücktritt als Präsident der Initiative bekanntgegeben und überlasse das Amt des Präsidenten dem bisherigen Sprecher der Gesellschaft, Luciano Giovanelli. 

Der andere hingegen lädt zum weihnachtlichen Umtrunk mit Häppchen. Die Bozner Unterstützer des René-Benko-Projekts, Anna Pitarelli und Alberto Stenico ließen nicht nur den Mitgliedern ihres Vereins "Zukunft Bozen - Bolzano domani" eine Einladung zukommen, sondern auch dem Bozner Gemeinderat. Ein "Rinfresco di Natale" der bereits über die Bühne ging, am 11. Dezember ab 19 Uhr im Showroom des Palais Menz, dem Südtiroler Sitz des Kaufhausprojektes von René Benko.

Eine Frechheit findet das der M5S-Gemeinderat Alberto Filippi. Er  schreibt auf seiner facebook-Seite: "Dalle Nogare offriva ai consiglieri comunali il caffè prima del voto. BENKO per ingraziarsi i consiglieri comunali offre il rinfresco di Natale. Sarei curioso di sapere quanti miei colleghi di Consiglio sono andati...." Er habe die Einladung sofort abgesagt, doch hätte man auf der Feier einige Kollegen gesichtet. Rudi Benedikter zum Beispiel, oder auch die beiden SVP-ler Stephan Konder und Luis Walcher, letzterer Vizepräsident des Gemeinderates, heißt es in der heutigen Ausgabe des Alto Adige. Dort wird auch Alberto Stenico, Vorstandsmitglied von Zukunft Bozen, von Filippi scharf kritisiert: "Ho declinato l'invito e ho mandato a dire a qualcuno che ricopre una carica importante nell'associazione che dovrebbe vergognarsi di aver cambiato bandiera dopo esser stato per tanti anni dalla parte giusta."

Er, Stenico, sehe nichts Anrüchiges weder in besagter Einladung noch in seinem Engagement für Benko. Die Kritik sei überzogen, man habe lediglich eine kleine Zusammenkunft organisieren wollen und wie es üblich ist, auch die politischen Vertreter der Stadt eingeladen. Er unterstüzte Benko, weil damit Hunderte von Arbeitsplätzen geschaffen würden.