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Foto: Bienenkönigin
Società | #alsodann

Shoppen 3, heute gegendert

Sind sie Ihnen auch schon aufgefallen, jene Menschen, die vor Klamottentempeln stehen und warten. Meist sind es Männer. Manchmal mit Hund.
Männer wollen sich den Slalom durch die Kleiderständer nicht antun, warten lieber draußen. An der Kassa ist die Frau ja inzwischen selbständig. Das bedeutet aber nicht, dass Männer keine Shopper sind. Die tun's nur woanders, im Baumarkt zum Beispiel. Es gibt auch Männer, die Frauen kaufen, auf der Straße zum Beispiel. Kommt gar nicht so selten vor. Den ganzen Rest besorgen sich Männer lieber im Netz. Vom Buch über die Gummipuppe bis zur Berghose liefert Amazon alles hin- und retour. Verführerisch praktisch. Gäbe es nur dieses digitale Stalking nicht. Kürzlich hatte ich, eher männlich gelaunt, eine Berghose im Netz angesehen, sie dann aber ganz weiblich im Laden anprobiert und gekauft. Seit diesem unschuldigen Klick lässt mir die Berghose keine Ruhe mehr. Ständig ist sie auf dem Bildschirm und bringt die passende Jacke mit.
Es gibt auch Männer, die Frauen kaufen, auf der Straße zum Beispiel. Kommt gar nicht so selten vor.
Das nervt, denn eigentlich hab ich schon alles, aber uneigentlich könnte es magari sein, dass ich mit Jacke glücklicher wäre. Und das wäre teuer. Ich weiß nicht, wie online-shoppende Männer mit dieser ständigen Versuchung umgehen, ob sie dann Bergrucksäcke, CDs und Gummipuppen horten. Konsumimmun sind sie ja auch nicht. Die Autowerbung beweist es beispielsweise, der florierende Straßenstrich auch. Aber natürlich gibt es jede Menge Ausnahmen.