Cultura | Salto Afternoon

Die Purheit der Alten Musik

Stephan Schulz mit "Le Concert Lorrain" zu Gast in Meran und Brixen.
Stephan Schulz
Foto: Benjamin Diesbach

Am 17. Dezember ist das französische Barockensembles „Le Concert Lorrain“ zu Gast bei Musik Meran, und am 18. bei Brixner Initiative Musik und Kirche. Auf dem Programm steht Händels Messiah. Wir haben Stephan Schultz, Cellist, Künstlerischer Leiter und Dirigent des Ensembles, interviewt.

 

Im Alter von 7 Jahren begannen Sie Cello zu spielen. War die Musik zu Hause?

Ja, ich hatte das Glück in eine musikalische Familie hineingeboren zu sein. Mein Vater war Pfarrer und meine Mutter Kinderärztin und beide sangen im Kirchenchor. Wir sind 5 Geschwister und wir haben alle schon sehr früh im Familienchor gesungen.

 

Schon in jungen Jahren widmeten Sie sich der Alten Musik. Was fasziniert Sie an diesem Repertoire?

An dieser Musik reizt mich die Purheit und es reizt mich diese Musik unter Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis in ganzer Pracht und in barocker Tonsprache wiederzugeben.

 

Messiah wurde 1741 in 24 Tagen komponiert. Bei seiner Uraufführung hatte es nicht den erwarteten Erfolg. Doch im Laufe der Zeit wurde sie zu einer der Ikonen der Barockmusik. Was ist so besonders an dieser Partitur?

Es gibt ein sehr ausgewogenes Verhältnis von Arien und Chören und einigen Rezitativen. Das macht einen runden Spannungsbogen.

 

Wie haben Sie sich als Leiter des Ensembles auf die Aufführung von Messiah vorbereitet?

Ich habe wieder in den historischen Quellen gestöbert und dabei wieder kleine Neuigkeiten gefunden. Das ist spannend und man lernt nie aus.

 

Stimmen Sie mit Dostojewski überein, dass "die Schönheit die Welt retten wird"?

Ich stimme mit Dostojewski in diesem Punkt absolut überein.

 

Machen Sie heute das, wovon Sie als Junge geträumt haben?

Ich habe das Glück, das ich heute das machen darf und kann wovon ich als Junge geträumt habe, nämlich Musik!