Società | Homosexualität

Schluss mit Homophobie

Fackelumzug in Bozen zum internationalen Tag gegen Gewalt und Diskriminierung der LGBTQ Gemeinschaft.
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Foto: web

Heute vor 27 Jahren wurde Homosexualität aus dem ICD (Internationale Klassifizierung der Krankheiten) gestrichen. Daher wurde der 17. Mai symbolisch zum Tag gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie, kurz IDAHOT (International day against homophobia, biphobia and transphobia),  ernannt. Unter „IDAHOT Südtirol“ will auch die schwul-lesbische Initiative Centaurus zum Thema Diskriminierung gegenüber LGBTQIA+* Personen (Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Queers, Intersexuellen und Asexuellen) in Südtirol sensibilisieren, informieren und vorbeugen. Die Initiative vertritt und unterstützt die Rechte der LGBTQIs und bietet Beratung und Unterstützung für Personen an.

Immer noch gäbe es feindselige Einstellungen und Aussagen von Seiten der Gesellschaft, Institutionen und Politik, bekräftigt der Verein. Jüngst zum Beispiel durch einen Facebook-Post des Bürgermeisters von Leifers Christian Bianchi. Dieser hatte zum Vatertag auf seiner Seite folgendes gepostet:

„Oggi, Festa del papà — si legge — voglio augurare a tutti che tra qualche anno, non si trasformi in Festa del genitore 1 o 2. Non facciamo questo grande errore”.

Auf der Pressekonferenz der Initiative am Dienstag zeigten sich die Unterstützer der Kampagne nicht begeistert über dessen Aussage. „Als Attacke gegen die Elternschaft Homosexueller und das familiäre Leben Homosexueller“ bezeichnete es Arianna Miriam Fiumefreddo, Koordinatorin des ELGBTQI* Netzwerks von Trentino Alto Adige Südtirol. Die Antwort Bianchis laut Corriere dell' Alto Adige: „In riferimento al mio post, rientra nell’ambito della discussione che c’è in tutta Italia: nulla da obiettare rispetto alle scelte di vita di ciascuno concernenti la convivenza o l’unione di persone omosessuali, ma sul tema dei figli ho sempre avuto una posizione contraria, reputando che questa non sia la strada giusta”. Außerdem lehne er die Schirmherrschaft für die heutige Kampagne des Vereins ab mit der Begründung, dass die Demonstration nicht in den Bereich der Gemeinde Leifers falle.

Den Opfern von Homophobie und Transphobie, die laut dem Präsident von Centaurus Andreas Unterkircher auch in Südtirol immer noch zahlreich sind,“ ist ein Fackelumzug am heutigen MIttwoch um 20.30 Uhr am Bozner Rathausplatz gewidmet, zu dem alle BürgerInnen und Institutionen eingeladen sind. Auch im Rahmen der Sensibilisierungsinitiative „Südtirol Homophobia Free“ können Vereine, Ämter oder Betriebe durch Plakate, die auf der Homepage zum Runterladen online stehen, ein Zeichen gegen Gewalt und Ausgrenzung der LGBTQIA+ Community setzen.