Politica | Autonomie

Karl Zeller und "die Herren vom Weinbergweg"

Karl Zeller kann nur müde lächeln. Und auch Gianclaudio Bressa winkt ab. Der Autonomie-Notstand ist an den Haaren herbeigezogen.

Liliana Ventricelli hatte für Aufregung gesorgt. Oder besser, die Schlagzeile, die die Medien ihr zugestanden haben? SVP-Parlamentarier Karl Zeller kann nur schmunzeln. Ventricellis Gesetzesentwurf zur Abschaffung der Regionen mit Sonderstatut sei "der Antrag einer Hinterbänklerin, der in den Schubladen verschwinden wird."

Beruhigende Worte auch von Gianclaudio Bressa, Unterstaatssekretär im Ministerium für regionale Angelegenheit. "Südtirol hat nichts zu befürchten", so Bressa. "Seit der Einführung der Regionen sind im Parlament unzählige Vorschläge zur Abschaffung der Sonderstatuten eingereicht worden. Alle Versuche sind jedoch gescheitert. Das wird übrigens auch für Ventricellis Gesetzesentwurf der Fall sein."

Von Ventricelli zur Dolomiten, Karl Zeller verschafft seinem Unmut Raum. Dass eine Tageszeitung, "die immer die seriöseste im Land sein will, aus einem Nichts, einen Aufmacher konstruiert", das ärgert ihn. Am 16. Juli verkündete die Tageszeitung Dolomiten auf Seite 1: "PD-Abgeordnete Ventricelli will Autonomie abschaffen." "Verfälscht und verzerrt" würde da einiges werden, "man versucht den SüdtirolerInnen einen Bären aufzubinden", so Zeller. Noch mehr aber stört ihn das Schweigen darüber, "dass wir trotz des autonomiefeindlichen Windes unser Anliegen durchbekommen haben." Genannt sei, dass die Region Trentino-Südtirol im neuen Senat überproportional mit vier Vertretern dabei ist, und in einem Gespräch mit der Neuen Südtiroler Tageszeitung erklärt Zeller genau, wer und was die "regionenfeindliche Ausrichtung der Verfassungsreform" abwenden konnte: "das Bündnis, das wir vor den Wahlen mit dem PD eingegangen sind."

Genau dies, das Bündnis zwischen SVP und PD eben, sei der Hintergrund dafür, dass die Tageszeitung Dolomiten vor wenigen Tagen den "Autonomie-Notstand" ausgerufen habe. "Die Herren am Weinbergweg tun sich eben schwer zuzugeben, dass das Bündnis mit dem PD richtig war", meint Zeller und legt nach. "Das ist eine perverse Situation: Hier in Rom sind uns alle neidisch um das, was wir erreicht haben und oben in Bozen tun manche so, als wäre nix."

Zeller will seine und Francesco Palermos Erfolge endlich gesehen wissen, sein düsteres Szenario zeichnet der SVP-Parlamentarier wie folgt auf. Auf Angriff folgt der Gegenangriff: "Ich will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn wir heute in der Opposition säßen. Ja, dann würde es der Autonomie an den Kragen gehen."

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pérvasion Gio, 07/17/2014 - 10:54

Woher habt ihr die Information, dass Südtirol im neuen Senat mit vier Vertretern "dabei" ist? Meines Wissens sind es zwei, wovon ein Sitz direkt an den Bozner Bürgermeister geht.

Gio, 07/17/2014 - 10:54 Collegamento permanente
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Salto User
Manfred Gasser Gio, 07/17/2014 - 13:48

Wenn Bressa sagt, Südtirol habe nichts zu befürchten, dann frage ich mich schon, wovor wir uns denn fürchten sollten?!?! Wir haben ja die weltbeste, international abgesicherste Autonomie der Welt. oder Herr Zeller?
Und schon wieder kommt mir die nächste Frage in den Sinn: Was würde denn schon passieren, wenn Herr Zeller in der Opposition sässe?
Wir haben ja die weltbeste, international abgesicherste ....................... usw.!!!!!!!!!

Gio, 07/17/2014 - 13:48 Collegamento permanente