Cultura | Video del venerdì

„Die Wüste kann blühen“

Die Alternative-Rock-Band Desert May Bloom über ihre kleinen Ausbrüche, eine Almhütte als Rückzugsort und ihr Vorbild Oswald von Wolkenstein...
Desert May Bloom
Foto: Desert May Bloom

Heute haben wir die Alternative-Rock-Band Desert May Bloom zu Gast mit dem Meraner Moritz Gamper als Frontsänger und Gitarrist, Simon Mayrl am Bass und Jonathan Feichter am Schlagzeug. Desert May Bloom haben sich im Oktober 2017 gegründet und sind mittlerweile in Wien beheimatet. Live sind sie am heutigen Freitag, 19. Juli beim „Summer Vibes Concert“ im Jugend-Kultur-Zentrum Point in Neumarkt zu sehen und am Samstag, 20. Juli beim „Fiesta Fuegos 2019“ Open Air im Kimm in Meran.

 

salto.bz: Euer Song trägt den Titel „Far away“? Worum geht’s in dem Lied?

Desert May Bloom: „Far Away“ handelt von Ausbruch. Der Song lässt viel Spielraum für Interpretation und ist das Ergebnis der Zusammenarbeit im kreativen Kollektiv. Er ist sowohl sanft, liebevoll und verträumt, als auch ekstatisch und feurig. Im Grunde wie die Sehnsucht nach Ausbruch.

 

Desert May Bloom - Far Away (Official Video)

 

Wie ist die Idee zum dazugehörenden Musikvideo entstanden?

Die Idee entstand zusammen mit unserem Freund und Filmer Felix Rier. Da er in Berlin wohnt, glühte nächtelang die Telefonleitung zwischen den Hauptstädten um ein Drehbuch aufzustellen. Die Almhütte im Musikvideo ist ein Rückzugsort für uns. Sie gehört Freunden und zusammen mit ihnen, Felix und Alex (der Hauptdarsteller) verbringen wir unsere kleinen Ausbrüche gerne dort. Dort kann man sich aufs Wesentliche im Leben konzentrieren. Am Holzherd kochen, Wasser holen und am Lagerfeuer die Wärme spüren. Jeder kann dort seinen Passionen nachgehen, sei es Musik machen, malen, filmen oder kochen. Genau diese Stimmung wollten wir einfangen.

 

Die Almhütte im Musikvideo ist ein Rückzugsort für uns. Sie gehört Freunden und zusammen mit ihnen verbringen wir unsere kleinen Ausbrüche gerne dort. Dort kann man sich aufs Wesentliche im Leben konzentrieren.

 

Habt ihr immer schon eigene Songs geschrieben? Oder auch mal gecovert?

Von Anfang an war das Ziel eigene Songs zu schreiben. Wir haben auch noch nie etwas gecovert. Wir können nicht mal covern. Das ist auch gut so.

 

Wie seid ihr auf den Bandnamen „Desert May Bloom“ gekommen?

Die Wüste kann blühen und wir wollen sie zum Blühen bringen. Wenn es in einer Wüste nach langer Zeit regnet, dann keimen die Samen in kürzester Zeit und die Wüste verwandelt sich in ein Farbenmeer aus Blumen und Insekten. Schön oder?

 

Wie würdet ihr euren Musikstil bezeichnen?

Wir lassen den Hörern ihre Freiheit uns zu schubladieren. Das geübte Ohr wird sicherlich in unseren Rocksuppen selbst feinste Prisen Hip-Hop, Soul und Techno wahrnehmen. 

 

Was sind eure Ziele als Band?

Was wir gerade machen, ist eigentlich schon unser Ziel: Songs schreiben die wir gerne hören würden. So gesehen sind wir bereits am Ziel. 

 

Habt ihr Vorbilder, an denen ihr euch orientiert?

Oswald v. Wolkenstein. Er hat es geschafft die halbe Welt zu bereisen, in einer Zeit als erst die halbe Welt bekannt war. Seine Lyrik war für damalige Verhältnisse äußerst progressiv und 500 Jahre später wird er immer noch einmal jährlich gefeiert. Und natürlich auch die lebenden Legenden Giorgio Moroder und Herbert Pixner.

 

Oswald v. Wolkenstein. Er hat es geschafft die halbe Welt zu bereisen, in einer Zeit als erst die halbe Welt bekannt war. Seine Lyrik war für damalige Verhältnisse äußerst progressiv und 500 Jahre später wird er immer noch einmal jährlich gefeiert.

 

Moritz, du warst es, der vor ein paar Jahren Max Zischg, der letzte Woche Gast in unserem Musikvideo der Woche war, zu seinem allerersten Auftritt verholfen hat, nämlich als du ihm im Ost West Club in Meran für eine halbe Stunde die Bühne überlassen hast?  

Genau, es war so wie Max es in eurem Interview gesagt hat: Als Solokünstler namens „Levo“ hatte ich zu wenig Programm für einen ganzen Abend und bat Max um Support, den er gerne angenommen hat. Außer unserem Freundeskreis kannte seine Musik damals noch niemand, weil er nie irgendwo live gespielt hat. Geholfen haben wir uns also beide gegenseitig. (lacht)

 

Wann dürfen wir uns auf weitere Songs von euch freuen?

Wer weiß. Material gäbe es zur Genüge. Und an Motivation fehlt es uns auch nicht. Jedenfalls wird es sicherlich wieder eine künstlerische Verbindung geben, die verschiedene Disziplinen vereint.

 

Sonstige Neuigkeiten, die ihr uns verraten könnt?

Da wir größere Bühnen anstreben, sind wir auf der Suche nach Verstärkung. Damit wir weiterhin eng auf der Bühne stehen müssen. Als Trio werden wir jedenfalls noch die dritte Juliwoche in Südtirol sein. Ansonsten sind Konzerte in Österreich geplant.