Tempo Libero | Hoch hinauf

Auf dem Hirzelsteig am Rosengarten

In diesen heißen Sommertagen wollen alle hoch hinauf, die kurze Wanderung auf dem Hirzelsteig auf über 2000 m ist perfekt, um der Hitze im Tal zu entfliehen.
Blick vom Hirzelsteig in Richtung Latemar
Foto: Oswald Stimpfl
  • Länge: 3,5 km

    Gehzeit: 1 h 30 min

    Höhenmeter: Aufstieg 10, Abstieg 220

    Anfahrt: Von der SS12 bei Kardaun auf die die SS 241 nach Welschnofen abfahren, 17 km bis zum Parkplatz Rosengarten bei der Talstation Gondelbahn. Öffis: Fahrplan unter www.suedtiromobil.info,  Bus 180 Welschnofen, 30 Minutentakt
     

  • Mit den Öffis fahren

  • Die Auffahrt mit der Kabinenbahn macht diese Wanderung auch für weniger konditionsstarke zu einem Vergnügen, es genügen feste Schuhe, sicherer Tritt und entsprechende Kleidung, in dieser Höhe reicht es aus, dass eine Wolke die Sonne verdeckt, damit es empfindlich kühl werden kann. 

  • Als Ausgangspunkt der Wanderung wählen wir Welschnofen, am Ortsrand fährt die Gondelbahn zur Nigerstraße hinauf, die Anschlussgondelbahn bringt uns in zwei Bahnabschnitten bis zur Bergstation bei der Kölner Hütte. Das Restaurant an der Bergstation nennt sich Laurin Lounge, auf der großen Terrasse öffnet sich ein unglaublicher Ausblick zu einem Kranz von Bergen. Wir schlagen nun den Hirzelsteig ein, er ist mit der Nr. 549 ausgeschildert und geht südwärts, im ersten Stück breit und mit grobem Schotter kurz bergab, im weiteren Verlauf quert ein Steig die felsdurchsetzten Kare, Geröllrinnen und Bachläufe unter den hochaufsteigenden Felswänden von Rosengarten und Rotwand. Am Weg treffen wir auf Ruhebänke und auf eine Quelle mit Brunnen. Unwetter habe kurze Teile des Weges weggerissen, diese Stellen werden mit einem Steiglein umgangen, dabei wird meine dreijährige Enkelin an die Hand genommen, ansonsten hat sie ihren Spaß und keinerlei Probleme mit der Route. 

    An einer Wegteilung verlassen wir den Hirzelstieg und nehmen Weg Nr. 552 zu Paolina Hütte, wo wir nach 1,5 h Gehzeit eintreffen. Die Paolina Hütte (2125 m, private Schutzhütte, 1954 erbaut) mit einer große Terrasse lädt zum Einkehren, Verweilen und Staunen ein, der Blick geht hier auch nach Osten zu den Dolomiten des Fasstales und von Cortina. Mit dem Sessellift fahren wir nach der Pause in die Nähe des Karerpasses zur Hotelsiedlung hinab, dort finden wir die Haltestelle vom Bus, der uns nach Welschnofen, zum Startpunkt, zurückbringt.

  • Die Kölner Hütte

    Die Hütte liegt auf 2337 m und ist nun bequem mit der Gondelbahn erreichbar. Im Winter ist sie Startpunkt einer anspruchsvollen Skiabfahrt, im Sommer Ausgangspunkt von Wanderungen im Rosengartenmassiv. Einst wurde sie Kölner Haus genannt, weil sie von der Sektion Rheinland des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV) erbaut wurde. Wie alle Hütten wurde sie nach dem Ersten Weltkrieg vom italienischen Staat enteignet und 1924 der Sektion Verona des Club Alpino Italiano (CAI) übergeben. Zu Ehren dessen im Krieg gefallenen Präsidenten wurde sie in Rifugio Aleardo Fronza umbenannt, im italienischen Sprachgebrauch heißt sie Rifugio Fronza alle Coronelle. Zusammen mit 24 weiteren enteigneten Schutzhütten ging die Hütte 1999 an die Autonome Provinz Bozen – Südtirol über, eine Kommission aus öffentlicher Hand, AVS und CAI bestimmt über die Führung. 

  • Wer war dieser Hirzel?

    Der Hirzelsteig ist nach dem Verleger Georg Hirzel (1867-1924, Wissenschaftsverlag und Verlagsbuchhandlung S. Hirzel, Leipzig) benannt, dank dessen großzügiger Förderung dieser beliebte Höhenweg im Jahre 1904 angelegt werden konnte.

  • Die Einkehr

    Laurin Lounge

    Modernes Bergrestaurant, teil unterirdisch in den Felsen gebaut, Terrasse, Panoramarestaurant. Tel.  0471 155 1870

     

    Paolina Hütte

    Berghütte mit großer Terrasse, Selbstbedienungsrestaurant. Tel. 0471 612 008

  • Kartenausschnitt Hirzelsteig Foto: Oswald Stimpfl