Società | SOVI Vinschgau

SWZ-Award an die SOVI

Alljährlich vergibt die Südtiroler Wirtschaftszeitung den SWZ-Award und in diesem Jahr durfte sich Frau Silvia Valentino, Geschäftsführerin der SOVI, freuen.
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Foto: Sozialgenossenschaft Vinschgau (SOVI)

Alljährlich vergibt die Südtiroler Wirtschaftszeitung den SWZ-Award an motivierte Menschen, die Führungsverantwortung tragen oder sich darauf vorbereiten möchten. In diesem Jahr durfte sich Frau Silvia Valentino, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin der Sozialgenossenschaft Vinschgau SOVI mit Sitz in Schlanders, über diese Auszeichnung freuen.

 

Frau Valentino, gemeinsam mit dem Management Center Innsbruck (MCI) hat die Südtiroler Wirtschaftszeitung zum wiederholten Mal den SWZ-Award verliehen, ein Stipendium im Wert von 4.500,00€ für den Besuch des berufsbegleitenden MCI-Lehrgangs „General Management“. Von all den Bewerbern wurden Sie als Gewinnerin dieses Preises auserwählt, was bedeutet für Sie persönlich dieser Preis?

Persönlich freut es mich sehr diesen Preis gewonnen zu haben, wobei es völlig unerwartet kam. Ich habe eigentlich durch unseren Präsidenten am Wettbewerb teilgenommen und hatte keine großen Erwartungen, dass gerade ich den Preis gewinne. Nach der schriftlichen Bewerbung wurde ich dann schon bald zum „Hearing“ eingeladen, wo ich über die Tätigkeit der SOVI und deren Zukunft gesprochen habe.

Von all den Bewerbern schafften es ich und drei andere Kandidaten in die engere Auswahl die dann nach Innsbruck eingeladen wurden. Schlussendlich war die vierköpfige Jury von mir überzeugt und mir wurde mitgeteilt, dass ich die Siegerin des SWZ-Awards bin.

Auch wenn der Schwerpunkt unserer Sozialgenossenschaft in der Begleitung von Kindern und Jugendlichen und dem Wohl der Mitglieder liegt, muss sie dennoch schwarze Zahlen schreiben, betriebswirtschaftliches Wissen ist da nie falsch. Es hilft strategisch an Projekte heranzugehen und für die Kinder und Jugendlichen auch mehr anzubieten.

Ich besuche zurzeit auch einen Kurs über systematische Führung und kann mir dort auch Wissen über die Personalführung aneignen. Ich bin immer offen für neue Herausforderungen, auch wenn diese nicht im pädagogischen Bereich liegen, wo ich bereits eine umfangreiche Ausbildung genossen habe.

Dieser „General Management“ Lehrgang ist für mich eine Bereicherung. Ich bin überzeugt, dass die Sozialgenossenschaft, meine Mitarbeiter und vor allem die Kinder und Jugendlichen langfristig dadurch profitieren können.

Durch diesen Preis möchten Sie sich betriebswirtschaftliches und organisatorisches Wissen aneignen, um wie Sie sagen „überlebensfähig“ zu bleiben. Was genau beinhaltet dieser Kurs und wie lässt er sich mit ihrer Tätigkeit in der SOVI vereinbaren? Hat sich etwas für Sie geändert?

Der Kurs „General Management“ am MCI ist ein Lehrgang über Betriebswirtschaft für Nicht-Betriebswirtinnen und Nicht-Betriebswirte und ist in 10 Modulen über das ganze Jahr verteilt. Der Lehrgang beginnt im Oktober 2019 und ist berufsbegleitend aufgebaut, dies ermöglicht es mir trotz meiner Tätigkeiten in der SOVI und meiner Familie das Ganze zu vereinbaren. Auch wenn ich nicht immer in der SOVI anwesend sein werde, bin ich mir sicher, dass ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen kann. Ich gehe immer noch mit gleichem Enthusiasmus zu meiner Arbeit, geändert hat sich trotz diesem Gewinn des Preises nicht viel. Ich hoffe, dass ich durch das Erwerben betriebswirtschaftlicher Kenntnisse einiges für die SOVI beitragen kann.  Verwundert war ich schon, als mich einige Personen auf diesen Preis angesprochen und gratuliert haben. Es hat mich natürlich auch sehr gefreut. Ziel des Lehrganges in Innsbruck ist es Erfolgsgrundlagen für unternehmerisches Denken und Handeln zu vermitteln und in einen konkreten Anwendungszusammenhang zu bringen, in meinem Fall der Tätigkeit der SOVI.

Die Sozialgenossenschaft Vinschgau wurde im Juni 2005 als erste sozialpädagogische Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche in Vinschgau gegründet. Wie kam es zur Idee eine solche Einrichtung wie die der SOVI zu führen?

In jenen Jahren gab es in Vinschgau kein Angebot für die außerfamiliäre Begleitung von Minderjährigen. Der Sozialsprengel Vinschgau erkannte die Notwendigkeit, und so kam es zu der Gründung der Sozialgenossenschaft, welche im Jahre 2005 dann eine Wohngemeinschaft für Minderjährige und eine Tagesstätte für Kinder und Jugendliche führte.
Bereits als Studentin habe ich mir Gedanken gemacht, was man im Vinschgau im pädagogischen Bereich aufbauen könnte und da kam die Anfrage an mich und anderen Mitstreiterinnen eine solches Angebot aufzubauen. Ich machte mich sofort ans Werk, kam von Wien nach Mals zurück und kümmerte mich gemeinsam mit anderen motivierten Frauen die Rahmenbedingungen zu schaffen.

Im Sommer 2005 wurde die SOVI gegründet und seitdem bin ich Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin. Bereits dort musste ich mich mit Zahlen und Finanzen auseinandersetzen und die Rolle der Geschäftsführerin erfordert Leadership-Fähigkeiten. Ich fand mich in dieser Rolle wieder, weil ich die Notwendigkeit erkannte, dass neben den pädagogischen Aspekten auch die betriebswirtschaftlichen äußerst wichtig sind.

Sie sind Geschäftsführerin und Gründungsmitglied der Sozialgenossenschaft Vinschgau (SOVI) in Schlanders, die mittlerweile 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Was sind die Tätigkeiten der Sozialgenossenschaft Vinschgau, wo liegt ganz besonders ihr Augenmerk als Geschäftsführerin.

Unsere Tätigkeiten sind sehr vielfältig, wir begleiten, betreuen und beraten in erster Linie Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahre. So führen wir seit nun fast 15 Jahren eine Wohngemeinschaft für Minderjährige in Vetzan und eine Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche in Schlanders. Das Tätigkeitsfeld der SOVI hat sich in den letzten Jahren erweitert und so ließ sich auch der Bedarf an einer ambulanten sozialpädagogischen Begleitung von jungen Menschen erkennen. Diesbezüglich wurden Angebote in der Begleitung geschaffen.  Zusätzlich bieten wir Hausaufgabenbetreuung für Grund- und Mittelschüler in Mals an. Ein weiterer, kleinerer Tätigkeitsbereich der SOVI ist die Vermittlung der Interkulturellen Mediatoren, welche im Vinschgau eingesetzt werden.

Was gefällt Ihnen und bewegt Sie am meisten an Ihrer Arbeit?

Alles! Es gibt wenig was mir an meiner Arbeit nicht gefällt. Vor allem zu sehen wie Kinder und Jugendliche sich entwickeln, neue Lebensstrategien erlernen und ihr Leben dann auch später meisten, ist für mich Bestätigung genug, um immer mit viel Motivation an meine Arbeit zu gehen.  Zu sehen wie man einen Beitrag am Wohl von Kindern und Jugendlichen leisten kann erfüllt mich mit Stolz und ich sehe es als eine großartige Chance Kinder und Jugendliche auf das Leben als Erwachsene vorzubereiten und sie ein Stück ihres Lebens begleiten zu dürfen.

Was sind Ziele und Projekte für die SOVI in Zukunft?

Wie ich bereits eingehend erläutert habe, kann die SOVI auf eine qualitative pädagogische Arbeit im Minderjährigen-Bereich zurückgreifen. Immer wieder zeigt sich, dass nach einer erfolgreichen Begleitung einige Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt schwer Fuß fassen. Deshalb wird für die SOVI die Integration dieser Menschen in die Arbeitswelt eine neue Herausforderung sein. Bereits das letzte Jahr haben wir die statutarischen Rahmenbedingungen dafür geschaffen (Typ B). Die jungen Menschen sollten nach einer intensiven Begleitung im Lebensalltag, auch bei der Arbeitsintegration begleitet werden.