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Frau leitet Präventionsstelle

Aufarbeitung: Johanna Brunner übernimmt eine neue Aufgabe in der Diözese Bozen-Brixen und soll die Empfehlungen von Gutachter Ulrich Wastl zu sexualisierter Gewalt umsetzen.
Johanna Brunner
Foto: Diözese Bozen-Brixen
  • Nach der Vorstellung der externen Prozessanalyse zur geplanten Versetzung von Don Giorgio Carli setzt die Diözese Bozen-Brixen nun die erste konkrete strukturelle Maßnahme um. Generalvikar Eugen Runggaldier hat Johanna Brunner mit der Leitung einer neu geschaffenen Stelle im Generalvikariat betraut, die zur Aufarbeitung und Prävention von sexualisierter Gewalt in der Kirche beitragen soll.

    Gutachter und Rechtsanwalt Ulrich Wastl sprach von einem „systemischen Totalversagen“, was die Versetzung eines beschuldigten Priesters in den Reihen der Südtiroler Kirche betrifft. „Bei der Entscheidung zu Don Carli waren keine einzigen Betroffenen angehört worden“, so Wastl bei der Vorstellung der Prozessanalyse in Bozen Anfang November. Der Bericht seiner Kanzlei identifiziert mehrere strukturelle Schwachstellen insbesondere in der Dokumentation, in Entscheidungswegen, in der internen Kommunikation und in der Verfahrenssicherheit. Zugleich enthält er klare Empfehlungen, wie solche Defizite künftig verhindert werden können, etwa durch verbindliche Abläufe, eindeutige Zuständigkeiten und systematische Risikoanalysen.

  • Neues Amt für Johanna Brunner

    Um die Umsetzung dieser Empfehlungen zu unterstützen und zu koordinieren, richtet die Diözese eine neue Stelle direkt auf Ebene des Generalvikariats ein. Mit ihrer Leitung wird Johanna Brunner betraut, die seit 2017 das Amt für Ehe und Familie im Bischöflichen Ordinariat führt und dieses auch weiterhin leiten wird. Die Theologin, Sozialarbeiterin und Traumapädagogin bringt umfangreiche Erfahrung in Beratung, begleitenden Prozessen und strukturiertem Arbeiten an Schnittstellen mit.