Economia | Keine Gnade

Zwanzig Kaufleute proben den Aufstand

Sie fordern den Rücktritt des Wirtschaftsausschusses der SVP Bozen. "Unterstützung von Benko war unverantwortlich und politisch unzulässig." Kritik auch an Wahlstrategie.

“Die Verantwortlichen im Wirtschaftsausschuss sollen die Konsequenzen aus dem Misserfolg ziehen und durch ihren Rücktritt den Weg frei für einen Neuanfang machen.” Die Botschaft ist unmissverständlich. Und kommt unerwartet. Versandt und unterzeichnet wurde das Schreiben von zwanzig Bozner Kaufleuten. Die sich damit direkt gegen den Wirtschaftsausschuss der SVP Bozen richten. Sie fordern dessen Auflösung, da sich die vier SVP-Wirtschaftsvertreter im Vorfeld der Gemeinderatswahlen offen für das Kaufhausprojekt von Renè Benko ausgesprochen hatten. Das sei “unverantwortlich und politisch unzulässig” gewesen, so die Kaufleute.

Der Bozner Wirtschaftsausschuss sei mit seiner Linie den lokalen Wirtschaftstreibenden in den Rücken gefallen. Und das zugunsten eines auswärtigen Großinvestors. Ein Vertrauensbruch für die Kaufleute. Sie zeigen keinerlei Verständnis für die Entscheidung des städtischen SVP-Wirtschaftsausschusses, das Benko-Projekt gutzuheißen. Gerade weil die Stärkung der lokalen Kreisläufe in aller Munde sei und auch die Landesregierung diese als wichtiges Ziel erkannt hätte.

Die Zwanzig fordern nun klar: Der SVP-Wirtschaftsausschuss muss personelle Konsequenzen ziehen. Denn dass dort die falschen Leute drinnen sitzen, habe sich auch durch das schlechte Abschneiden bei den Wahlen gezeigt. “Das Wahlergebnis der SVP spricht Bände dafür, dass die Wahlstrategie des Wirtschaftsausschusses falsch war”, so die Kaufleute. Abgesehen vom ehemaligen Vizebürgermeister Klaus Ladinser sei keiner der präsentierten Kandidaten gewählt worden.

Die Liste der zwanzig Unterzeichner umfasst unter anderem die Bekleidungsgeschäfter Globus, Kastner und Rizzolli, das Spielwarengeschäft Gutweniger, die Bäckerei Grandi, die Metzgerei Egger, den Haushaltsladen Schönhuber Franchi und die Schmuckboutique Ranzi.

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Martin B. Gio, 06/18/2015 - 18:54

Politisch haben sie recht, denn mit Ausnahme von Anna P. ist überhaupt niemand von den Pro-Benkos hineingekommen. Allein an Benko kanns aber auch nicht gelegen haben, denn ein Wirtschaftsvertreter war nicht bei den Pro-Benkos.

Gio, 06/18/2015 - 18:54 Collegamento permanente