Società | Sanität

Oswald Mayr: "Es gibt keine Sonderbehandlung"

Oswald Mayr erklärt noch einmal genau: "Es ist gesetzlich vorgesehen, dass Personen, unabhängig von ihrem rechtlichen Status medizinisch betreut werden müssen."

Sanitätsdirektor Oswald Mayr steht Rede und Antwort. Die Vorwürfe des Freiheitichen Abgeordneten Sigmar Stocker,"Einwanderer ohne Aufenthaltsgenehmigung werden in unseren Sanitätsbetrieben unentgeltlich behandelt", will Mayr entschärfen. "Der Sanitätsbetrieb hält sich an staatliche Vorgaben." 

Im Jahr 2012  waren es 612 Personen, die in den Südtiroler Sanitätsbetrieben behandelt worden, Kostenpunkt: 123.708,45 Euro. 2013 wurden 178.715,38 Euro bezahlt, 699 Personen wurden medizinisch versorgt. Diese Zahlen könnten nicht stimmen, meinen die Freiheitlichen, sie seien zu niedrig angesetzt. Oswald Mayr: "Acht ÄrztInnen betreuen das Ambulatorium in Bozen freiwillig. Einmal pro Monat trifft es jeden für zwei Stunden." Diese Arztstunden müssten zu oben genannten Zahlen noch dazu gerechnet werden. Wie untersucht wird, auch dazu gibt Mayr Auskunft: "In den Ambulatorien der Krankenhäuser werden sie so untersucht, als ob sie zum Hausarzt gehen würden", unterstreicht Mayr. Fallen zusätzliche Untersuchungen an, müsse ganz regulär ein Termin ausgemacht werden, "für die Untersuchung bezahlt das Ticket, es gibt keine Sonderbehandlung."

Ärgerlich finden die Freiheitlichen auch, "dass hier illegal lebende Einwanderer auf Kosten der hier legal lebenden Steuerzahler versorgt werden und dann wieder ohne Problem ein Krankenhaus als illegale Menschen verlassen." Dazu Mayr gegenüber der Tageszeitung Dolomiten: "95 Prozent der Patienten, die in das Ambulatorium kommen haben einen Ausweis mit Foto." Die persönlichen Daten der zu Versorgenden werden auch deshalb erhoben, um die Botschaften der Herkunftsländer zu benachrichtigen "wenn Patienten mit besonderen Krankheiten angetroffen werden."

Und die verbleibenden fünf Prozent? Sexuell ausgebeutete Frauen, oder Menschen, denen auf der Überfahrt der Ausweis abgenommen wurde, weiß Mayr.