Geologe Ghinoi im Gadertal: Rettung per handy
Wie gefährlich die Natur sein kann, hat Alessandro Ghinoi, Geologe aus Modena am eigenen Leib erfahren. Am Samstag, 16. November war er im Bereich des Murenabgangs im Gadertal bei Sotrù unterwegs, um für eigene Forschungsanliegen Messungen vorzunehmen. Dass er im Auftrag der Eurac unterwegs gewesen sei, konnte von dort nicht bestätigt werden.
Am Tag davor hatte es geschneit und so war die Bodenbeschaffenheit nicht gut zu erkennen. Dies wurde dem 40jährigen Forscher zum Verhängnis, denn so hatte er übersehen, dass er nicht mehr auf festem Grund ging, sondern sich bereits im Bereich des abgelassenen Biotopsees „Lech de Sorvij“ befand. Er brach ein und versank bis zur Brusthöhe im Schlamm. „Das wäre sehr schlecht ausgegangen, wenn er nicht sein handy dabei gehabt hätte,“ meint Egon Ploner, Feuerwehrkommandant von Badia/Abtei. „In dieser Gegend kommt kein Mensch vorbei, die nächsten Weiler sind weit weg und es hätte ihn niemand gesehen oder gehört.“ Der Notruf kam in seiner Zentrale am späten Vormittag an und die Feuerwehr rückte aus, ebenso Rettungshubschrauber und die Carabinieri von Corvara.
Der Mann konnte gerettet werden. „Er stand unter Schock“, erzählt Kommandant Ploner, „wir haben ihn herausgezogen und versorgt, er hat nicht mehr viel gesagt und wir auch nicht.“ Alessandro Ghinoi war nicht zum ersten Mal in der Gegend, Forscher der Universität Modena untersuchen seit einigen Jahren die geologischen Beschaffenheiten im Gadertal, unter anderem die Mure vom vergangenen Dezember, weiß Kommandant Ploner. Aufpassen sei oberstes Gebot in der Natur, auch wenn man meint, sich gut auszukennen.