Politica | Gemeindepolitik

Aus dem Sattel gehebelt: der Gemeinderat Schluderns

8 Gemeinderäte sind zurückgetreten, Bürgermeister Erwin Wegmann und der Rest des Rates schauen zu und müssen abdanken, da die Beschlussfähigkeit in der Gemeinde Schluderns nicht mehr gegeben ist.

Zum Bruch zwischen den 8 Gemeinderäten und dem Bürgermeister kam es am Dienstag, 17. Dezember. Dem voraus gingen jedoch Unstimmigkeiten, die sicherlich auch in den Inhalten zu suchen waren - die Energiepolitik der Gemeinde Schluderns ist heißes Thema - jedoch auch im Formellen. So wird der SVP-Ortsobmann von Schuderns, Martin Rainalter in der Südtiroler Tageszeitung mit folgenden Worten zitiert: "Der Bürgermeister gab kaum Kompetenzen ab und hielt sich nicht an Vereinbarungen. Deshalb haben wir ihm das Vertrauen entzogen."

Zurückgetreten sind die 7 SVP-Räte Mirko Stocker, Pia Trafojer, Martin Stecher, Alexander Telcher, Martin Rainalter, Heiko Hauser, Elmar Koch und die Freiheitliche Romana Eberhöfer. 

Energiepolitische Themen sind in vielen Gemeinden ein Thema, worüber gestritten wird: Worum es in Schluderns letzthin ging, darüber gibt ein Artikel der Bezirkszeitung "Der Vinschger" Aufschluss. Hier heißt es, es sei wegen der Nutzung der Wasserkraft rund um das zu errichtende Kraftwerk Saldur zu heftigen Auseinandersetzungen und persönlichen Anfeindungen im Gemeinderat gekommen. Ein Ratsbeschluss von Bürgermeister Wegmann und zwei anderen Räten richtete sich gegen den mehrheitlich angenommenen Beschluss der obengenannten 8 Räte, die wollten, dass die Gemeinde zu 50 Prozent beim Kraftwerk Saldur beteiligt sein soll. Weitere Verhandlungen verliefen wenig zufriedenstellend, weder für die 8 Gemeinderäte, noch für den Bürgermeister, gegenseitig versuchte man sich den "Schwarzen Peter" zuzuschieben.

Ob die Meinungsverschiedenheiten in Sachen Wasserkraftnutzung jedoch ausschlaggebender Grund für den Rücktritt der Schludernser Gemeinderäte gewesen sind? Salto.bz bleibt der Geschichte auf der Spur.