Cronaca | Aus Rom

Matteo Renzi: "Modificare il Titolo V della Costituzione"

"Renzi ist ein Amerikaner", sagt Florian Kronbichler. Er schätzt ihn als unberechenbar ein. Und während die Südtiroler SVP-Delegation am 18. Februar sich freundschaftlich und freudestrahlend gab, kündigt Renzi einen ersten Schachzug an. Er will die Verfassung ändern.

Sind sie entspannt, angespannt oder abwartend? Die Männer im Bild, die sich am 18. Februar in Rom trafen. Führt Arno Kompatscher, der Südtiroler Landeshauptmann die SVP-Delegation oder ist es Chefunterhändler Karl Zeller?  Einen "Flirt mit Renzi" nennt es die Südtiroler Tageszeitung, von einem "Treffen unter Freunden" ist dort zu lesen und einem "guten Gesprächsklima." Eher ist es eine Zusammenkunft von solchen, die etwas möchten. Den Ausbau der Autonomie die einen, Macht schalten und walten lassen, die anderen. Ist das Wort Freundschaften hier angebracht? Sind diese nicht ausgewogener, beständiger?

Freunde wird man nicht von heute auf morgen. Und so lassen die Widersprüche des neuen italienischen Ministerpräsidenten  nicht lange auf sich warten. Auf "la7.it" erklärt Matteo Renzi eine seiner Absichten: "Modificare il Titolo V della Costituzione, togliendo alcune competenze alla Regioni. Soprattutto l'energia: che senso ha lasciarla alla regioni, è meglio centralizzarla."

Wollte Renzi die Verfassung nicht unangetastet lassen? Garantierte er Arno Kompatscher nicht den Respekt der Autonomie? Paul Köllensperger schreibt auf facebook: "Ma tanto Renzi non ha mai mantenuto nessuna promessa (vedi legge elettorale, vedi benservito a Letta), inutile pensare che lo farà con noi." Florian Kronbichlers Einschätzung gegenüber der Südtiroler Tageszeitung: "Menschlich hab ich Enrico Letta lieber gehabt. Er ist ein klassischer Italiener. Renzi ist ein Amerikaner, den das Volk will. Er ist schwer berechenbar." Da ist Vorsicht angesagt, auch unter Freunden. Oder solchen, die es sein möchten.