Besuch im Morgengrauen

Nachdem Alex Schwazer im April für dreieinhalb Jahre gesperrt wurde, schien die Dopingaffäre um den Olympiasieger von 2008 abgeschlossen. Bis gestern.
Die Passion der Jungfrau von Orléans, Supershock
Foto: Privat

Der Geher aus Kalch hatte stets allein die Verantwortung für sein Handeln übernommen. An dieser These zweifelt die Bozner Staatsanwaltschaft und sie ermittelt weiter: So wurden gestern nicht nur Schazers Wohnung sondern auch die Büros des nationalen olympischen Komitees und des Leichtathletikverbandes durchsucht. Unangemeldeten Besuch erhileten auch der Arzt Giuseppe Fischetto und Pierluigi Fiorella. Fischetto ist im Leichtathletikverband für Dopingkontrollen zuständig und Fiorella betreute Schwazer in der Vorbereitung medizinisch. Auch die Wohnung von Schwazers Trainer Michele Didoni wurde von den Beamten nach Hinweisen durchsucht. Die Ermittler gehen offenbar von nicht von einer Verzweiflungstat Schwazers sondern von einem regelrechten Doping-Ring mit vielen Mitwissern und aktiv Beteiligten aus. Darunter offenbar auch der Springreiter Karl Wechselberger, bei dem ebenfalls Ermittler vorstellig wurden, wie Tageszeitung und Corriere unisono schreiben.