Politica | Mobilität
Sauberer Antrieb
Foto: LPA/Roman Clara
„Die neue Mobilität wird multimobil, vernetzt und zukunftsgerecht – dafür stellen wir in den kommenden Jahren in den sechs Aktionsfeldern die Weichen“, sagt Daniel Alfreider voller Stolz. Der Landesrat für Mobilität am Donnerstag wie seine Kollegen und Kolleginnen in der Landesregierung sein „#halbzeit-Gespräch“ abgehalten. Alfreider hat die Presse dazu an den Sitz des Straßendienstes Salten-Schlern in Bozen Süd geladen.
Der Mobilitätslandesrat erklärt zuerst die grundsätzliche Ausrichtung seiner Politik: „Wir entscheiden das Mobilitätsmanagement aufgrund von Daten und die zeigen, dass es mehr saubere Fahrzeuge, noch bessere Öffis und klimaresiliente sichere Infrastrukturen braucht - daran arbeiten wir weiter“. Um die Verkehrsströme exakt und nach Typologie zu erfassen und ein Mobilitätsmanagement aufzubauen, brauche es ein landesweites Kameramonitoring. Vor allem das durchschnittliche tägliches Verkehrsaufkommen bis zu 55.000 Fahrzeuge auf der Brennerautobahn oder über 30.000 Fahrzeuge auf der Schnellstraße Mebo zeige diese Notwendigkeit.
Ordnung & App
Damit immer mehr Menschen auf nachhaltige Mobilität umsteigen, will das Land in den nächsten Jahren die digitalen Dienste ausbauen und die Mobilitätsformen noch mehr vernetzten. „Jeder soll überall möglichst in Echtzeit Informationen über verschiedene Mobilitätsdienste haben“, so Landesrat Alfreider. Die neue App Südtirolmobil mit Infos zu den Öffis zählt jetzt schon 100.000 aktive Nutzer und rund 30.000 Abfragen pro Tag. Bis 2024 sollen verschiedene Dienste wie öffentliche Verkehrsmittel, Carsharing, Bikesharing, Parkplätze in ein Gesamtsystem integriert werden. Auch ein neues Ticketing-System ist bis 2022 vorgesehen.
Natürlich streift Daniel Alfreider auf der Pressekonferenz auch das heiße Eisen Busdienste. „In diesem Bereich wollen wir endlich Ordnung schaffen, das hat Priorität“, sagte der Landesrat energisch. Man kann diese Aussage auch im Lichte des Paukenschlages rund um die SAD legen. Es ist an diesem Vormittag der einzige indirekte Seitenhieb, den sich Alfreider erlaubt.
Die Neuausschreibung der Busdienste sei angelaufen und derzeit werden 44 Angebote von 17 Teilnehmern geprüft. Neben der landeseigenen Südtiroler Transportstrukturen AG STA, die kürzlich die Dienste der Rittner Bahnen und der Mendelbahn übernommen hat, soll auch die In-House-Gesellschaft des Landes und der Gemeinden Bozen, Meran und Leifers SASA noch mehr umweltfreundliche Dienste anbieten und die Öffis insgesamt bequemer nutzbar machen.
Emissionsfreie Mobilität
„Wir setzen künftig noch mehr auf saubere Antriebe, sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Verkehrsmitteln und auf den Ausbau der Bahn“, betonte Alfreider. So will der Landesrat weiter in Wasserstoff- und Elektro-Busse investieren. Sieben neue Züge sind bereits angekauft und über 17 Millionen Euro sind seitens Rom aus dem Wiederaufbau-Fonds für Null-Emissions-Mobilität zugesichert. Das Netz an Ladestationen von E-Autos wird ab heuer sukzessive um
22 Schnellladesäulen (Hypercharger) erweitert. Zudem will man in die Infrastrukturen investieren, etwa in die Mobilitätszentren in Bruneck und Brixen, die Bahnschleife im Riggertal, neue Bahnhöfe in St. Jakob, Schabs und Prags und den Ausbau der Bahn zwischen Bozen und Meran mit dem Virgl-Bahntunnel.
Erstmals soll in Südtirol auch ein Radmobilitätsplan erarbeitet werden. Das Ziel: 20 Prozent der Alltagsmobilität soll bis 2030 aufs Fahrrad verlagert werden. Dazu laufen Sensibilisierungsaktionen. Schnelle Alltagsverbindungen werden etabliert und Pilotprojekte für Fahrradverleihstationen z.B. in Lana und Bruneck umgesetzt.
Brenner Digital Green Corridor
Daniel Alfreider ist als Landesrat aber auch für die Infrastrukturen im Verkehr zuständig. Auch in diesem Bereich zog der SVP-Politiker heute sein Resümee: Seit Legislaturbeginn sind 150 neue Fahrzeuge für den Straßendienst im Einsatz. Heuer fließen 73 Millionen Euro in die Instandhaltung des Straßennetzes und 120 Millionen Euro in eine modernere Infrastruktur. 45 Vorhaben im Tiefbau für die fast 3000 Kilometer Straßen, die das Land verwaltet, wurden ausgeschrieben. „Wir greifen gezielt ein, um die Infrastruktur in allen Landesteilen zu modernisieren und klimaresilient zu machen. Dazu braucht es ein konstantes Gefahren-Monitoring, regelmäßige Kontrollen an Straßen, Brücken und Tunnels sowie gute Planung und geeignete Materialien wie z.B. haltbare Beläge, die wir aktuell testen“, erläuterte Alfreider.
Aktuell führen das Land Südtirol und die Handelskammer Bozen den Vorsitz in der Aktionsgemeinschaft Brennerbahn. „Die Brennerachse soll zum Brenner Digital Green Corridor werden; es geht also um die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene durch den Brennerbasistunnel (BBT), emissionsarme LKW’s und Digitalisierung“, hob der Mobilitätslandesrat hervor. Die Arbeiten für den BBT-Zuläufer Franzenfeste-Waidbruck sind in der Vergabephase. Entlang der Brennerroute sollen Wasserstofftankstellen eingerichtet und in Brixen, Bozen, Klausen und Gossensaß Lärmschutzwände entstehen. „Auch fürs Pustertal und den Vinschgau sollen die Warenverkehrsflüsse monitoriert werden“, meint Alfreider.
Gleichzeitig will das Land aber auch die Erreichbarkeit Südtirols ohne Auto und eine sanfte Gästemobilität fördern. Dabei setzt man auf neue Direktverbindungen mit der Bahn mit Rom, Mailand, Wien, Neapel und Ancona. Für Urlaubsgäste soll es mehr Möglichkeiten geben Rad, Bus oder Bahn zu nutzen. Zudem soll es, laut dem Landesrat, ein eigenes Mobilitätsmanagement für die Dolomiten geben. Daniel Alfreider: „Sie sollen sanft er-fahrbar gemacht, und zwar mit Rad-, Bus- und Bahn“.
Auch ein Landesrat darf manchmal träumen.
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"Gleichzeitig will das Land
"Gleichzeitig will das Land aber auch die Erreichbarkeit Südtirols ohne Auto und eine sanfte Gästemobilität fördern. Dabei setzt man auf neue Direktverbindungen mit der Bahn mit Rom, Mailand, Wien, Neapel und Ancona."
Das Auto scheint ein Sündenbock zu sein, Flugzeuge hingegen sind kein Problem. Wie kommen deutsche und Gäste anderer Länder nach Südtirol?
Ankündigungspolitik vom
Ankündigungspolitik vom Feinsten, gespickt mit englischen Worthülsen. Über Lösungsvorschläge auf den Verkehrsgeplagten Dolomitenpassstraßen liest man nichts. Die Zugverbindungen Bozen-Neapel oder Bozen-Sibari gabs schon mal....
"multimobil", "vernetzt",
"multimobil", "vernetzt", "zukunftsgerecht", "klimaresilient", "nachhaltig" - noch vor wenigen Jahren hätten diese Adjektive keinen Sinn ergeben. Übrigens, heute noch.
"Bahnschleife im Riggertal, neue Bahnhöfe in St. Jakob, Schabs und Prags und Ausbau der Bahn zwischen Bozen und Meran." - Da klingt's konkreter und es ist gut so. Bitte konsequent vorantreiben!
"Radmobilitätsplan" - reicht es nicht, einfach Radwege zu bauen, vor allem in den Städten? Wie lange müssen wir noch auf die Fertigstellung des Abschnitts zwischen Untermais und Sinich warten, zum Beispiel? Fragen Sie jeden realexistierenden Fahrradfahrer, er han den Mobilitätsplan bereits im Kopf. Kein Bedarf für externe Beratungsauftäge.
"20 Prozent der Alltagsmobilität soll bis 2030 aufs Fahrrad verlagert werden" - wie werden die verkehrsbedingten Emissionen dann um 50% reduziert? Es geht rein arithmetisch gar nicht.
"Dazu laufen Sensibilisierungsaktionen." - Ach, die helfen wirklich.
"emissionsarme LKW" - mit welcher Technik?
"sanfte Gästemobilität" - ist das eine Umschreibung von "Motorräder auf den Alpentrassen"?
Vinschgauer Strasse ab
Vinschgauer Strasse ab Schlanders bis Reschen ein Flickerlteppich,genauso Glurns Taufers im Münstertal. Zwischenbilanz? UNGENÜGEND!!