Società | Sanität

Exzellente Absichten

Ein Masterstudiengang für Neurorehabilitation, mehr Betten, mehr Wissenschaftsarbeit – Südtirol soll zum Spitzenreiter im Bereich Neuroreha werden.
Krone
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“Wir wollen Südtirol zu einem Exzellenzzentrum für die Neuroreha machen.” Mit weniger will sich Martha Stocker nicht zufrieden geben. Am Montag traf sich die Gesundheitslandesrätin mit Leopold Saltuari, Primar und wissenschaftlicher Leiter der Abteilung für Neurorehabilitation am Krankenhaus Sterzing. Saltuari hatte vorgeschlagen, einen Masterstudiengang für Neorehabilitation einzurichten. Das Ziel: Fachkräfte für diesen speziellen Bereich der Rehabilitation ausbilden. Träger der Ausbildung sollen die Universitäten von Innsbruck und Verona sein, als Standort ist die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana im Gespräch.

Der Vorschlag der europäischen Gesellschaft für Neurorehabilitation, deren Präsident Leopold Saltuari ist, stieß bei der Gesundheitslandesrätin auf Zustimmung. “Südtirol hat in der Neuroreha eine lange Tradition und es gibt gut funktionierende Strukturen”, so Martha Stocker im Anschluss an das Treffen. Erst im Oktober hatte sich die Landesregierung – nach langem Tauziehen und einem Ultimatum Saltuaris – mit dem Sanitätsbetrieb und Saltuari geeinigt, dass die Neuroreha-Abteilung in Sterzing schrittweise von 15 auf 21 Betten ausgebaut werden soll. Neben der Erweiterung der Abteilung soll auch die Wissenschaftsarbeit fortgeführt werden. Sehr zur Freude von Saltuari selbst – “für die Südtiroler stellt die Möglichkeit, im Land ein gutes Therapieangebot vorzufinden einen großen Vorteil dar” – und der Lokalpolitik. Die Einigung sei ein “wichtiger Moment für das Wipptal und für die Gesundheitsversorgung im ganzen Land”, kommentierte der Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, Karl Polig.

Dass Südtirol im Reha-Bereich gut aufgestellt ist, “sowohl was die Ressourcen anbelangt als auch die Fachkompetenz” bestätigte am Montag Nicola Smania. In einer Studie hat der Professor an der Universität Verona die aktuelle Situation im Reha-Bereich in Südtirol durchleuchtet und bescheinigt dem Land eine “sehr hohe Versorgungsqualität in der Rehabilitation” und ein “ausgewogenes Verhältnis zwischen öffentlichen und privaten Anbietern”.
Smanias Studie soll laut Landesrätin Stocker eine Grundlage für eine weitere gemeinsame Diskussion von Land, öffentlichen und privaten Anbietern sowie Experten liefern. Diese Diskussion soll nun angegangen werden, so die Botschaft nach dem Treffen von Stocker, Saltuari und Smania am Montag.