Politica | Gemeindewahlen 2025

Werner Atz kandidiert mit eigener Liste

Offenbar hat der Vizebürgermeister von Kaltern genug von der SVP und stellt gemeinsam mit Karin Tanzer vom Sozialausschuss eine eigene Liste auf. Schwerpunkte sind öko-soziale Themen – der Fall vor dem Ehrengericht ist damit auf Eis gelegt.
Werner Atz
Foto: KVW
  • Noch bevor das Ehrengericht der SVP über die Ordnungsmäßigkeit der Vorwahl im Dezember entschieden hat, kündigt der Kalterer Sozialausschuss der SVP an, eine eigene Bürgerliste für die Gemeinderatswahl am 4. Mai aufzustellen. „Wir sehen keine Zukunft in der SVP und werden mit einer neuen Liste bei den Gemeinderatswahlen antreten. Es geht uns in erster Linie um die Vertretung der sozialen, ökologischen und nachhaltigen Agenden der Gemeinde“, erklärt Ausschussvorsitzende Karin Tanzer gegenüber der Tageszeitung Dolomiten

    Vizebürgermeister Werner Atz wird also doch als Bürgermeister-Kandidat ins Rennen gehen – nun mit einer eigenen Liste. Die neue Bewegung will ihre Schwerpunkte auf soziale und ökologische Themen setzen. Wer Interesse hat sich zu beteiligen, sei „gerne willkommen“. Die vollständige Bürgerliste mit weiteren Mitgliedern des Sozialausschusses soll in rund zwei Wochen vorgestellt werden. Damit machen sie nicht nur der SVP, sondern auch der Dorfliste Kaltern Konkurrenz, die ebenso auf klassisch grüne Themen setzt. 

  • Karin Tanzer: Sie will Werner Atz im Wahlkampf unterstützen. Foto: privat

    Zuvor hatte Atz in der Vorwahl für das Bürgermeisteramt innerhalb der SVP kurz vor Ende des letzten Jahres gegen Jugendreferent Christoph Pillon und Gemeindereferent Christian Ambach verloren. Daraufhin kritisierte der SVP-Sozialausschuss das Prozedere in Form von zwei Wahlgängen und brachte die Causa vor das Ehrengericht der Partei auf Landesebene. Im Vorfeld hatten Atz und Tanzer erfolgslos offene Vorwahlen gefordert.  

    Der erste Termin zum Fall hat diese Woche am Dienstag in Bozen stattgefunden: Das Mediationsgespräch mit Pillon als Obmann des SVP-Koordinierungsausschusses und Tanzer vom SVP-Sozialausschuss mit SVP-Obmann Dieter Steger und SVP-Bezirkschef von Bozen Stadt / Land Luis Walcher verlief allerdings ergebnislos. „Wie Artikel 4 im SVP-Parteistatut vorsieht, verlieren Parteimitglieder automatisch ihre Mitgliedschaft, wenn sie für andere Listen kandidieren“, erklärt Geschäftsführer der Volkspartei, Martin Pircher. Damit ist der Fall vor dem Ehrengericht vorerst auf Eis gelegt.