Società | Journalistin

Ariane Löbert

Mit Worten etwas bewirken und denen eine Stimme geben, die im Trubel des Tagesgeschehens allzu leicht überhört werden, sind zwei wichtige Beweggründe, journalistisch zu arbeiten.

Was bewegt sich in Südtirol?
Pessimistisch betrachtet könnte man sagen: wenig. Oder zumindest: immer noch viel zu wenig. Natürlich: Alte, überkommene Machtstrukturen brechen auf, die Bürger scheinen mündiger zu werden, hinterfragen mehr, lassen sich nicht mehr so einfach mit den alten Parolen und Feindbildern abspeisen. Allerdings: Zu wissen, was man nicht (mehr) will, reicht als Konzept für die Zukunft nicht aus. Hier braucht es Initiativen von unten, frische Ideen jenseits der Parteienlogik, eine echte Bürgergesellschaft, die bereit ist, Verantwortung zu übernehmen – einen Südtiroler Frühling eben.

Was heißt Qualitätsjournalismus im Zeitalter des Internet?
Das Internet ist Schatzkiste und Büchse der Pandora. In Sekundenschnelle verbreitet es das versammelte Weltwissen ebenso wie shitstorms. Längst sind wir „over-newsed but under-informed“. Die Flut an aktuellen Ereignissen, Informationen, Meinungen zu sortieren, aufzubereiten und in übersichtlicher Form zugänglich zu machen, ist eine der wesentlichen Aufgaben von Internetjournalismus. Qualitätsjournalismus bedeutet hier wie in jedem anderen Medium, gründlich zu recherchieren, Fakten gegen zu checken und sich vor Niemandes Karren spannen zu lassen. Der wesentliche Unterschied ist neben der Schnelligkeit auch der direkte Kontakt zu den Lesern, die ebenfalls in Echtzeit Artikel kommentieren, ergänzen oder mit eigenen Beiträgen konterkarieren können.

Warum machst du bei salto mit?
Weil es ein spannendes neues Projekt ist. Weil es herausfordernd und bereichernd ist, mit italienischen Kollegen zusammen zu arbeiten und deren Lebens- und Arbeitsrealität besser kennenzulernen. Und weil der Südtiroler Frühling tatsächlich längst überfällig ist.