Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Die Marinewallfahrtskirche wurde vor Jahrhunderten auf einem schmalen Felsband der senkrechten Wand gebaut, bis 1922, vor dem Bau eines Felstunnels von der Bergseite her, war der Zugang nur über einen abenteuerlichen Steig vom Etschtal herauf möglich. Der alte Pilgersteig ist ein beliebter Ausflug, der besonders im Frühling lohnt.
Wegverlauf:
Wir starten in der Ortsmitte von Brentino (187 m), der Weg ist bestens beschildert (via del Santuari). Vor den Waschtrögen am Ende der Dorfgasse geht es links dem Wegweiser folgend mit Markierungsnummer 73 über Stufen rasch steil bergan. Steinstufen wechseln mit einem breiten, holprigen, steinigen, aber immer gut gesicherten Steig ab. Der Blick geht zurück über den fruchtbaren Etschtalboden, durch den sich in weiten Schleifen die Etsch zieht. Wir gewinnen rasch an Höhe, es geht durch Laubwald, im Frühjahr blüht hier der Goldregen, im Unterholz zeigen sich vereinzelt herrliche Pfingstrosen. In Serpentinen geht der Steig bis an die Felswände, hier beginnt ein eine kühne, gemauerte Steiganlage, Stufe für Stufe geht es empor, eine Brüstung schützt uns vor dem Abgrund. Die Kirche zeit sich jetzt, unglaublich in die senkrechten Felsen hineingebaut, wir ein Schwalbennest.
Bald ist Madonna della Corona (774 m) erreicht. Die Mühen haben sich gelohnt! An Sonntagen ist hier ordentlich was los, aber der Wallfahrtsort ist für den Ansturm gerüstet, es gibt einen Souvenirshop, eine Ausstellung von Votivgaben und -bildern, eine Kaffeebar mit Terrasse, Toiletten, Wasserbrunnen. Regelmäßig werden Messen gelesenen und dabei der Kirchengesang mit Lautsprechern auch im Freien verbreitet. Über einen Tunnel geht es zur Haltestelle eines Shuttlebusses, der ins 1,5 km entfernte Örtchen Spiazzi auf der etwas höher liegenden Hochfläche am Fuße des Monte Baldo fährt, hier laden einige Trattorie zur Einkehr mit guter ländlicher italienischer Küche ein. Zu Fuß ist Spiazzi von der Kirche aus in 15 Minuten Gehzeit zu erreichen. Der Rückweg erfolgt auf dem Hinweg.
Gehzeit ca. 1 Stunde 45 Minuten, 600 Höhenmeter.
Die Wallfahrtskirche Madonna della Corona
Der Name kommt von der Krone von Felswänden, die das schmale unzugängliche Felsband, auf dem die Kirche steht, umgeben. An diesem abgeschiedenen Ort hielten sich bereits im 11. Jh. Einsiedler auf, eine einfache Kirche wird 1139 erwähnt, später betreuten Ritteroden, zuletzt die Malteser, den Wallfahrtsort. Diese bauten die Kirche 1680 großzügig um, der spitze Turm und die Fassade wurden im neugotischen Stil 1899 errichtet. Erst 1922 wurde ein Tunnel in die Felsen gebohrt und eine schmale Fahrstraße angelegt, die einen Shuttledienst zum Vorplatz der Kirche ermöglicht. Der schönste und erlebnisreichste Zugang ist ohne Zweifel jener über den alten Pilgerweg vom Etschtal herauf.
Anfahrt:
Über die Autobahn A 22, Ausfahrt Ala-Avio, auf der Staatsstraße „Destra Adige“ 13 Km bis Brentino, an der westlichen Dorfeinfahrt, vor der Kirche, genügend Parkplätze.
Einkehr:
In Spiazzi: Albergo Trattoria „Speranza“, Via Centro, 37010 Spiazzi di Monte Baldo, Tel.: 045 7220087, Mobil: 339 8429524, www.albergo-speranza.it
In Brentino: Malu' Bar 8, Via Santuario 8, 37020 Brentino Belluno (VR), Tel.: 045 6255142
Autor: Oswald Stimpfl
www.folioverlag.it
www.stimpfl.info