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Renzlers Taktik

Mit einem Rückzug in letzter Minute bei der Bezirkswahl taktiert Arbeitnehmerchef Helmuth Renzler auf eine starke Landtagswahl für seinen Flügel.
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Foto: Helmuth Renzler

Es ist besser, mit drei Sprüngen zum Ziel zu kommen, als sich mit einem das Bein zu brechen. Ein afrikanisches Sprichwort, das Arbeitnehmerchef Helmuth Renzler am Tag nach seinem Überraschungs-Coup in der Kellerei von St. Pauls auf Facebook postete. Dort hatte er mit seinem Rückzug von der Wahl der sieben SVP-LandtagskandidatInnen für den Bezirs Bozen Stadt und Land in letzter Minute eine Kampfabstimmung verhindert. Offiziell, um einer neuen Kraft der Arbeitnehmer das Landtagsrennen zu ermöglichen: Er wollte nicht riskieren, dass Bezirksvorsitzender Richard Kienzl als starker Vertreter unter die Räder kommt, begründete Renzler seinen Verzicht. „Dies ist ein zusätzlicher Schritt, um die Vertretung der Arbeitnehmerschaft auf Landesebene zu verstärken und damit vor allem für die sozialpolitischen Anliegen im Hauptstadtbezirk und für deren Lösung eine erweiterte Plattform zu schaffen“, so der Arbeitnehmervorsitzende. Im Vorfeld war allerdings gemutmaßt werden, dass aufgrund von Allianzen der Unterbezirke sowie der Frauenquote eher Renzler oder der Kastelruther Bürgermeister Andreas Colli um eine Nominierung zittern müssen. „Ich hatte überhaupt keine Angst nicht gewählt zu werden“, widersprach Renzler. „Ich weiß nur aus persönlicher Erfahrung, dass man sich im Bezirk eher schwer tut, als Neueinsteiger gewählt zu werden und wollte kein Risiko eingehen.“ 

Laut dem Abstimmungsergebnis konnte Kienzl tatsächlich am zweitwenigsten Stimmen für sich gewinnen. Den stärksten Rückhalt hat dagegen der Eppaner Gemeinderat Reinhard Zublasing. 

Reinhard Zublasing      60
Thomas Widmann  54
Andreas Colli   52
Franz Locher    39
Angelika Wiedmer        38
Richard Kienzl  34
Barbara Wild    22

 

Was auch immer die Motivation hinter Renzlers Strategie war: Sie zielt in jedem Fall darauf ab, diese Wahl zu nutzen, um die Arbeitnehmer innerhalb der Partei wieder zu stärken. Denn ihr Landeschef hat mit seinem Schritt in der Kellerei von St. Pauls keineswegs das Handtuch zu werden. Vielmehr zählt Renzler fix darauf, einen der zehn Listenplätze zu erhalten, die Landeshauptmann Arno Kompatscher und Parteiobmann Philipp Achammer im Herbst direkt vergeben. Er könne sich nicht vorstellen, dass es sich eine Sammelpartei wie die SVP leisten wolle, ihren Arbeitnehmerchef nicht zu nominieren, taktiert Helmuth Renzler. 

 

Neues Vinschger Gesicht

Gewählt wurde am Wochenende auch im SVP-Bezirk Vinschagau, dem bei de Landtagswahlen zwei bindende KandidatInnen zustehen. Im Rahmen der Bezirksausschusssitzung auf Schloss Goldrain wurden Elfi Kirmaier und Sepp Noggler nominiert