Economia | Bozen

„Es geht ums Überleben“

Streit unter Gastronomen in der Bozner Innenstadt: Die beliebte Trattoria Filo d’Olio muss die Hälfte ihrer acht Tische an den neuen Nachbarn Al Vicolo 11 abgeben. Gegen den Bescheid der Gemeinde will der Betreiber gerichtlich vorgehen.
Trattoria Filo d'Olio, Protest
Foto: SALTO
  • Die Trattoria Filo d’Olio hat seit Donnerstag letzter Woche geschlossen – trotz Sommersaison. Grund dafür ist ein Streit mit der Gemeinde über die erlaubte Tischanzahl draußen. Da neben dem beliebten Restaurant seit Juni dieses Jahres das neue Restaurant Al Vicolo 11 seine Türen geöffnet hat, müsse der Betreiber in Zukunft auf die Hälfte seiner acht Tische in der Pfarrgasse verzichten. 

    Aus Protest hat die Trattoria nun geschlossen, auf der Tür kleben mehrere Plakate. Auf einem davon teilen Freunde des Besitzers ihre Unterstützung mit: „Forza Alfio! Siamo con te, torna presto.“ Alfio Valenti führt das Restaurant seit sieben Jahren und erklärt gegenüber der Tageszeitung Corriere dell’Alto Adige: „Es geht nicht um Gier, sondern ums Überleben. Mit jeweils vier Tischen wird keines der beiden Geschäfte überleben können.“ 

  • Seit kurzem geschlossen: Aus Protest hat sich der Betreiber trotz Sommersaison für diesen Schritt entschieden. Foto: SALTO

    Derzeit hat Al Vicolo 11 draußen keine Tische. Die Konzession von Valenti läuft eigentlich bis zum Jahr 2028, Anfang Juli teilte die Gemeinde Bozen dem Betreiber mit, dass die Konzession künftig nur noch für vier Tische gelten soll. Gegen den Bescheid will Valenti nun gerichtlich vorgehen. Wirtschaftsstadträtin Johanna Ramoser kann das nur bedingt nachvollziehen: „Die Bedingungen haben sich geändert. Statt dem Blumengeschäft hat nun ein Gastbetrieb geöffnet, der genauso ein Recht auf Tische draußen hat wie das benachbarte Restaurant.“