Geschäfte kühlen Bozens Lauben

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Wer an heißen Tagen durch Bozens Lauben schlendert, der kann sich über etwas kühlere Temperaturen freuen. Denn viele Handelsbetriebe lassen ihre Türen während der Öffnungszeiten offen, um Kundschaft anzulocken. Damit kühlen die Klimaanlagen nicht nur die Innenräume der Geschäftslokale, sondern auch die gepflasterte Straße draußen.
Eigentlich hat diese Praxis der ehemalige Energie- und Umweltlandesrat Giuliano Vettorato (Lega) mit einem Beschluss der Landesregierung im Oktober 2022 verboten. Eine Ausnahme gilt laut Gesetz (Nr. 9/2010, Art. 2-quater) nur bei Türen, „an denen ein Luftschleier zur Reduzierung des Energieverlusts in Betrieb ist“.
Nach einer 18-monatigen Übergangsphase sind alle Geschäfte des Einzelhandels dazu verpflichtet, ihre Ladentüren während Kühl- oder Heizperioden geschlossen zu halten. Ansonsten drohen nach einer Mahnung der Gemeinde Strafzahlungen von 500 bis 1.500 Euro. Der Beschluss der Landesregierung war in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Handels- und Dienstleistungsverband hds erarbeitet worden. Doch bisher scheint das geltende Verbot eher wirkungslos zu sein.
Der Bozner Gemeinderat Matthias Cologna (Team K) will nun über eine Anfrage in Erfahrung bringen, ob die Gemeinde Kontrollen durchführt und bereits Strafen wegen offener Geschäftstüren trotz laufender Klimaanlage ausgestellt hat. In den vergangenen Monaten stieg die Temperatur in Südtirol mancherorts wie in Auer oder Bozen auf mehr als 37 Grad. Der vergangene Juni war laut dem Landeswetterdienst der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1850, knapp hinter dem Rekordsommer 2003.
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