Boris Becker in Meran
Während die SVP-Frauen am Donnerstag Abend, 19. September, brav im Schloss Goldrain podiumdiskutierten, traf Wirtschaftslandesrat Thomas Widmann auf einen Star von Rang und Namen: Boris Becker. Der Ballschreier und "excellente Entertainer", wie die Tageszeitung Dolomiten am Freitag, 20. September schreibt, gab sich für Tennisstunden her. Widmann habe "ein Ballgefühl wie kaum ein Politiker" soll "Bobbele" gesagt haben.
Doch ja, eigentlich geht es um Ambitionen im Sport, nicht um Positionierungen, nein, schon gar nicht um Wahlkämpfe mit Tennisbällen. Ein Foto mit Widmann und Riesen-Tennisball druckt die Dolomiten dann doch mal ab. Benjamin Steen - Direktor Soziale Medien des FC Bayern München referiert in Meran. Gibt Tipps zur Markenphilosophie des Fußball-Rekordmeisters. Margaritha Fuchs von Mannstein präsentiert 50 Jahre Sportgeschichte der Brauerei Forst. "Wir betreiben eigentlich kein Sponsoring", sagt die Brauherrin, "wir unterstützen Initiativen, die eine soziale Funktion zum Inhalt haben." Niemand also, der sich durch Sport bereichert. Auch SEL Präsident Wolfram Sparber schließt sich an mit einer 2012 erstellten Strategie zum Sportsponsoring. "Erzieherische Werte" will die SEL mit ihrer Kampagne transportieren. Lieber als über SEL-Skandale sprechen alle über Sport-Erfolge. Auch das ist Kommunikationskönnen, oder Vertuschen?
Boris Becker, der gerne laut poltert, wird Thomas Widmann doch nicht leise Töne lehren? Vielleicht eine gute Vorhand? Hinterrücks ist Widmann doch ganz gut, immer wieder für interessante, mobile Züge bekannt. Eintracht unter dem Edelweiss-Himmel, Sport darf was kosten, Sport darf was bringen. Wählerstimmen zum Beispiel.
E chi se ne frega?
ma veramente!