Economia | Bauen & Wohnen

Mehr Leerstände als angenommen

Ein Pilotprojekt zur besseren Nutzung von Leerständen wurde bereits 2017 vom Verband Plattform Land initiiert. Nun fiel der Startschuss für die landesweite Erhebung.
Negozio sfitto
Foto: Comune di Bolzano
Seit 2017 beschäftigt sich der Verband Plattform Land mit der besseren Nutzung von Leerständen. Mit 21 Gemeinden wurde bereits das Leerstandsmanagement durchgeführt. In Abstimmung mit der Plattform Land und einigen Pilotgemeinden hat der Südtiroler Gemeindenverband nun die Digitalisierung der Leerstandserhebung programmiert. Im Rahmen einer kürzlich stattgefundenen landesweiten Schulung aller Gemeinden hat die EDV-Abteilung des Gemeindenverbandes Software Goffice und MAPS vorgestellt. Zuvor wurde sie in den Pilotgemeinden im Rahmen des Projekts Leerstandsmanagement praxisnah getestet und ist nun für alle Gemeinden einsetzbar. In den Gemeinden werden die bestehenden Datenbanken der verschiedenen Ämter verknüpft, um eine Übersicht über die Leerstände zu erhalten. Diese können nun grafisch so dargestellt werden, dass alle Leerstände als Punkte auf einer Karte auftauchen.
 
 
Andreas Schatzer
Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands und der Plattform Land: „Ziel muss am Ende jedoch sein, die Leerstände in den Gemeinden nicht nur ersichtlich zu machen, sondern sie nach Möglichkeit durch Sanierungen wieder einer Nutzung zuzuführen, anstatt neues Bauland im Grünen zu erschließen.“ (Foto: Gemeinde Vahrn)
 
Erste Pilotgemeinden haben bereits mit der Eintragung in diese Software begonnen und dabei festgestellt, dass es viel mehr Leerstände gibt, als man anfangs vermutet hat, heißt es von Seiten des Verbandes Plattform Land. „Ziel muss am Ende jedoch sein, die Leerstände in den Gemeinden nicht nur ersichtlich zu machen, sondern sie nach Möglichkeit durch Sanierungen wieder einer Nutzung zuzuführen, anstatt neues Bauland im Grünen zu erschließen“, erklärt Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands und der Plattform Land. Die längerfristige Kooperation zwischen dem Land, dem Südtiroler Gemeindenverband und den zahlreichen Pilotgemeinden mache sich für alle bezahlt, so dass nun ein Monitoring möglich ist, ergänzt Ulrich Höllrigl, Geschäftsführer der Plattform Land. Wichtig sei nun, dass alle Gemeinden das Leerstandsmanagement aktiv angehen und Leerstände Schritt für Schritt – im Rahmen des Möglichen – durch eine Sanierung wieder in Wert setzen. Damit sei es beispielsweise auch möglich, Vorzeigeobjekte, die einen Nutzen für die Allgemeinheit haben, wie Mehrgenerationenhäuser, Dorfläden mit Cafés oder Coworking-Räume, zu realisieren.