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Der thermale Widerstand

Ist der Behaglichkeit unserer Gesellschaft noch zu trauen? Skurrile Szenen in einem Stück über die Bequemlichkeit der Kurgesellschaft von Ferdinand Schmalz
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Foto: VBB

Ort: Ein Thermalbad. Die skurrilen Kurgäste sind damit beschäftigt, sich selbst in Ruhe zu lassen. Das Personal massiert die müden Körper oder hat sich bequem im Nichtstun eingerichtet. Kurverwalterin Roswitha plant, das Bad in eine Wellnessoase für die Kurelite umzuwandeln, während die aufstrebende Marie die Quelle für eine Investmentfirma prüft. Bademeister Hannes rebelliert: „Die Bäder denen, die baden gehen!“ Sein Widerstand hat schließlich die Kündigung zur Folge und treibt ihn in den Untergrund. Es beginnt zu brodeln unter der Oberfläche, die Wohlfühlblase bekommt Risse. Die Betroffenen versuchen sich und ihr Leben zu retten, schließen die Augen oder tauchen einfach unter. Um den thermalen Widerstand zu stoppen, greifen Roswitha und ihr Verehrer Walter schließlich zu harten Methoden …

Der österreichische Dramatiker Ferdinand Schmalz nimmt in seinem Stück das Bedürfnis nach Abschottung und Sicherheit heute kritisch unter die Lupe. Mit Sprachwitz und Ironie deckt er in skurrilen Szenen die Bequemlichkeit der Kurgesellschaft auf und beobachtet scharfsinnig die Unumgänglichkeit einer Revolution, denn der Behaglichkeit unserer Zeit ist nicht mehr zu trauen.

Besetzung
Hannes Leon Pfannenmüller
Roswitha Margot Mayrhofer
Walter Roman Blumenschein
Leon Jan Walter
Marie Lisa Weidenmüller
Dr. Folz Johann Nikolussi

Regie: Jessica Glause
Musik: Joe Masi
Ausstattung: Mai Gogishvili
Licht: Micha Beyermann
Dramaturgie: Elisabeth Thaler

Bozen, Stadttheater, Studio
So 21.01.2018, 17:15 - 18:00 Uhr
Stückeinführung
So 21.01.2018, 18:00 Uhr
Do 25.01.2018, 20:00 Uhr
Fr 26.01.2018, 20:00 Uhr
Sa 27.01.2018, 20:00 Uhr
So 28.01.2018, 18:00 Uhr