SVP-Bauern gegen Rudi Benedikter
"Dieter Stegers Kandidaturangebot war für mich ehrenvoll und verlockend", sagte der Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter von Projekt Bozen zum Vorschlag einer Kandidatur auf der SVP Liste. Und es hätte gut ausgeschaut für diese Kandidatur. Immerhin ist die "Stadtliste Projekt Bozen" Regierungspartner der SVP seit 1995, betont Benedikter in seiner Presseaussendung, und man habe in vielen politischen Fragen an einem Strang gezogen.
Das sehen die Bauernvertreter der SVP Bozen jedoch anders. Nicht ein einziges Mal in 25 Jahren sei man auf einen gemeinsamen Nenner gekommen, konterte Luis Walcher den Listenwünschen seines Stadtobmannes Steger auf der Sitzung des SVP-Koordinierungsauschusses am Freitag abend. Rudi Benedikter sei kein Landwirtschaftsfreund. Das stimmt so nicht, meint dieser, Kollege Walcher habe ihn missverstanden:
Ich bin seit je her gegen die Verbauung des Bozner Grünkeils und der Natur- und Kulturlandschaft an den Hängen um Bozen, was tatsächlich manchmal zu Interessenskonflikten mit einzelnen Grundeignern führt, aber insgesamt die Lebensgrundlage der Bozner Landwirtschaft sichert!
Letztlich, so Benedikter, sei jedoch für sein "Projekt Bozen" die Überlegung ausschlaggebend, dass es neben der großen SVP auch eine unabhängige politische Kraft in Bozen geben sollte, die den Wählerinnen eine „ökologische“ Alternative bietet und die großen Koalitionspartner in der Stadtpolitik auf einem umweltfreundlichen Kurs hält. Dafür will sich Benedikter weiter einsetzen.
Sehr wohl auf der SVP-Liste kandidieren sollen hingegen Mitglieder des Vereins "Zukunft Bozen". Dem stünde nichts im Weg, meint Dieter Steger in der Tageszeitung Dolomiten, da etwa Anna Pitarelli, Otto Mahlknecht oder Thomas Oberrauch bereits SVP-Mitglieder sind. Sonderrechte gebe es für sie allerdings keine. Ob diese sich tatsächlich auf der SVP-Liste aufstellen lassen, bleibt abzuwarten, und zwar ob Hager und Co. mit einer eigenen Bürgerliste antreten.