Politica | Meran
Gemeinde will die Wogen glätten
Foto: Systent GmbH
Die Bauarbeiten der Kavernengarage in Meran sollen in den nächsten Tagen beginnen, doch in der Gemeinde sind noch nicht alle notwendigen Projektunterlagen eingegangen. Die Anrainer:innen forderten in einem offenen Brief zudem von den Verantwortlichen, dass die Nachtruhe eingehalten, die Luftqualität verbessert und die Saison der Gastbetriebe berücksichtigt wird.
Dies ist ein Projekt, das wir von der vorherigen Verwaltung geerbt haben - Dario Dal Medico
„Die Kavernengarage ist bestimmt keine Notwendigkeit für die Stadt Meran und wenn sich die Bauarbeiten zum Wohle der Bevölkerung in die Länge ziehen, wäre allen geholfen. 24 Stunden Presslufthammer Lärm ist absolut inakzeptabel und wirkt sich negativ auf die physische und psychische Gesundheit aus“, schrieben die betroffenen Bürger:innen in einem offenen Brief Anfang Juni.
Gespräche und Treffen angekündigt
Die von Meraner Bürgermeister Dario Dal Medico geleitete Exekutive hat nun Gespräche und Treffen mit den Anwohner:innen und dem Komitee „SOS Kavernengarage“ geplant, genaue Termine gibt es noch keine. „Bis jetzt hat uns weder die Gemeinde noch die Provinz seit dem Beginn der Bauarbeiten des Küchelbergtunnels kontaktiert oder informiert“, stellt Barbara Kuen klar. Sie ist eine betroffene Anrainerin und Mitglied des Komitees SOS Kavernengarage.
Bauplan und Finanzierung
In Anbetracht des aktuellen Stands der Baustelle zur Errichtung des Tunnels der Nordwestumfahrung unter dem Küchelberg könne laut der Gemeinde aus technischer und verkehrstechnischer Sicht mit dem Bau der Kavernengarage begonnen werden. Das Projekt wird von der Meran Centrum Parking AG im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) durchgeführt und kostet insgesamt über 27 Millionen Euro, die vollständig von den privaten Investoren getragen werden. Letztere erhalten im Gegenzug eine 50-jährige Konzession für den Betrieb des Parkhauses. Die durchschnittliche jährliche Konzessionsabgabe beläuft sich auf 122.500 Euro. Nach Ablauf des halben Jahrhunderts wird der Parkplatz kostenlos an die Gemeinde übergehen.
Der Auftrag für die Planung, die Finanzierung, den Bau, die Verwaltung und die Instandhaltung des Bauwerks wurde an die Investorengruppe vergeben, die im Februar 2019 eine Grundsatzvereinbarung mit der Stadtverwaltung über den Bau und die Verwaltung der Kavernengarage getroffen hatte und anschließend – nach Genehmigung der Planung und der Bedingungen durch den Stadtrat – zum Projektträger ernannt worden war.
Die temporäre Unternehmensvereinigung ist die einzige, die an der europäischen Ausschreibung für die Vergabe des Auftrags teilgenommen hat, und besteht aus dem beauftragten Unternehmen Central Parking spa und den beauftragenden Unternehmen Ribo Skyline srl, Seeste Bau srl, Obfinim spa, P.A.C. spa und Carron Bau srl.
„Dies ist ein Projekt, das wir von der vorherigen Verwaltung geerbt haben“, sagte Bürgermeister Dario Dal Medico bei der Pressekonferenz der Gemeinde am 20. Juli, „und für das es genaue vertragliche Verpflichtungen gibt, die wir einhalten müssen. Ursprünglich war der Beginn der Arbeiten für den 22. Juli dieses Monats vorgesehen, aber bis heute sind weder das Ausführungsprojekt noch der Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung von den in den Vorschriften festgelegten Zeit- und Lärmgrenzen für die Baustelle bei der Gemeinde eingegangen“.
Das Komitee SOS Kavernengarage verlangt wie auch die Grünen / Liste Rösch eine Bürgerversammlung für die betroffenen Anrainer:innen, Betriebe und für Interessierte.
„Wir sind uns bewusst, dass ein Bauwerk dieses Umfangs unweigerlich gewisse Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung mit sich bringt. Wir setzen uns für eine offene und konstruktive Diskussion mit allen Anwohner:innen und Geschäftsinhaber:innen in der von den Arbeiten betroffenen Zone ein. Zu diesem Zweck haben wir für die kommenden Wochen eine ganze Reihe von Treffen geplant, denen hoffentlich bis Ende August eine Sitzung des Gemeinderats folgen wird, in der wir die Ratsmitglieder über den Zeitplan und die Modalitäten der Arbeiten informieren werden“, so Dal Medico.
Die Kavernengarage
Das umstrittene Projekt sieht die Schaffung von 594 Parkplätzen vor, von denen 24 für Menschen mit Behinderung reserviert sein werden. Außerdem gibt es einen Fahrradverleih mit einer Garage für 200 Pedalfahrzeuge, zwölf Ladestationen für Elektroautos, mehrere Parkplätze für Carsharing, 31 Parkplätze für Frauen und Familien mit kleinen Kindern, Sanitäranlagen, eine ökologische Autowaschanlage, ein Lager für die Einkäufe der Kund:innen und einen Warenzustelldienst für die Geschäfte im historischen Zentrum während der Zeiten, in denen motorisierte Fahrzeuge verboten sind.
Das Parkhaus wird über drei Fußgängereingänge direkt mit dem historischen Zentrum verbunden sein: Einer befindet sich in der Galileistraße, der zweite in der Mitte der oberen Berglauben und der dritte auf dem Pfarrplatz.
Die Anrainer:innen bezweifeln, dass eine weitere Parkgarage für Meran notwendig ist. „Die weitsichtigen Städte kontigieren die Menschenflüsse und bringen die Autos außerhalb des Stadtkerns. In Meran will man auf ein altes, überholtes Projekt beharren, welches immense Kosten für die Bevölkerung darstellt und auch in punkto Nachhaltigkeit zu wünschen übriglässt“, so etwa Leonardo Ribas vom Hotel Villa Hochland. Das Komitee SOS Kavernengarage verlangt wie auch die Grünen / Liste Rösch eine Bürgerversammlung für die betroffenen Anrainer:innen, Betriebe und für Interessierte.
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Die derzeit fühl- und
Die derzeit fühl- und deutlich spürbaren Auswirkungen der Klima-Krise, fordern außer der Reduzierung der unsinnigen Ferienfliegerei, eine möglichst wenig Energie-fressenden Bauarchitektur und auch die Vertreibung des privaten Energie-fressenden Autoverkehrs aus den Städten.
Ob dann noch eine schon wegen der hohen Baukosten, sicher nicht billige Unterstellung der Privatfahrzeuge noch gebraucht wird ...?
Und wo enden die notwendigen Entlüftungen / Abführungen der Abgase dieser durch den Untergrund fahrenden Umwelt-Schleudern?