„Land unter“
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Die Hochwasserereignisse der letzten Tage haben wieder einmal deutlich vor Augen geführt, wie wichtig gezielte Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser sind. Alex Festi, Geschäftsführer des Fischereiverbandes Südtirol, wartet diesbezüglich mit einem interessanten Vorschlag auf.
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Wie Festi in seiner Pressemitteilung erklärt, wurden in Südtirol durch die Neuvergabe der Konzessionen der Großwasserkraftwerke seit 2011 bereits rund 400 Millionen Euro freigesetzt. Davon ist etwa die Hälfte noch nicht zweckgebunden. „Auch die Vergabe neuer Großkonzessionen, mit der Ausschüttung der entsprechenden Umweltgelder, steht bereits auf der politischen Agenda. Mit diesen finanziellen Mitteln könnten konkret Flächen angekauft werden, welche es erst ermöglichen, solche Maßnahmen zu setzten und so einen wichtigen Schritt in Richtung langfristige Hochwassersicherheit zu machen“, so Festi, der betont: „Diese Entscheidung liegt in den Händen der politischen Verantwortungsträger.“ Eine dahingehende Zweckbindung sei ganz im Sinne des Südtiroler Klimaplans, finden sich doch gleich mehrere solche Maßnahmenvorschläge in den Abschlussberichten des Klimabürgerrates sowie des Stakeholder Forum Klima, die erst kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. „Andererseits entsprechen Flussaufweitungen, Revitalisierungen und Schaffung von extensiv genutzten Überflutungsräumen auch genau den verbindlichen Vorgaben des EU Nature Restoration Laws, sodass sich hier weitere Synergie-Effekte ergeben. Die vielerorts von der Wildbachverbaung in Anbetracht der meist geringen Flächenverfügbarkeit vorbildhaft durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen, bringen zwar lokale ökologische Verbesserungen, werden uns aber in weiterem Ausmaß nicht weiterbringen“, erklärt der Geschäftsführer des Fischereiverbandes. Somit liege es am Südtiroler Landtag, der die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen könnte. Dieser trage auch die Verantwortung, wenn Südtirol aufgrund von Versäumnissen von den Auswirkungen extremer Wetterereignisse ungeschützt bliebe und auch bei uns „Land unter“ herrsche. „Es ist Zeit, Südtirol zukunftsfähig und klimaresilient zu machen. Doch dazu müssen wir vom Reden ins Handeln übergehen – konkret, zielgerichtet und im angemessenen Maßstab“, so Festi.
FlächentauschbörseIn die gleiche Richtung geht ein Beschlussantrag, der vor Kurzem von der Grünen Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer eingebracht wurde. Rohrer fordert darin eine Evaluierung der bestehenden Gesetze und Verordnungen. Diese sollten dahingehend analysiert werden, inwieweit eine Anpassung notwendig ist, um die Bevölkerung vor den Folgen des Klimawandels noch besser schützen zu können. Weiters soll eine Prioritätenliste erstellt werden, auf der unabhängig von der Flächenverfügbarkeit die neuralgischen Punkte gekennzeichnet sind, in denen dringend eine Entschärfung der Hochwassersituation durch Aufweitung des Gewässers bzw. Bereitstellung von Flächen erreicht werden kann. Rohrer schlägt zudem vor, über die Umweltgelder eine Flächentauschbörse zu schaffen, um die Verfügbarkeit von Flächen an notwendigen Standorten zu erhöhen und um den Eigentümern einen fairen Gegenwert zur Verfügung stellen zu können. Geprüft werden soll auch, welche Flächen sich bereits heute in öffentlicher Hand befinden und sich unmittelbar für den Hochwasserschutz oder für die Flächentauschbörse eignen. Darüber hinaus soll ein Arbeitstisch gemeinsam mit einem Stakeholder-Forum eingesetzt werden, um den Vorschlag einer Reihung auszuarbeiten, welche Flächen und Strukturen prioritär zu schützen sind.
Mit den 200 Mill. € wird bei…
Mit den 200 Mill. € wird bei den Südtiroler-Grundsfallentückspreisen nicht viel RENATURIERUNG passieren.
Die Dörfer + Städte entlang der Flußläufe bekommen große Probleme, wenn ähnliche Regenmengen fallen, wie in Italien + im umliegenden Ausland.
Die Idee ist ja…
Die Idee ist ja grundsätzlich zu begrüßen.