Economia | IDM
Der neue Chef
Foto: IDM
Offiziell laufen die Gespräche und Anhörungen noch. Deshalb hält man sich auch diskret zurück. „Die Ernennung wird noch im November erfolgen“, sagt ein Insider zu salto.bz. Der Verwaltungsrat der IDM wird dann den neuen Generaldirektor ernennen.
Die Entscheidung scheint bereits gefallen zu sein. Die Wahl dürfte auf Erwin Hinteregger fallen. Der 49jährige Lüsener hat ein Curriculum und Erfahrungen zu bieten, die kaum von einem seiner Mitkandidaten und -kandidatinnen überboten werden können.
Eine Missgeburt
Es war eines der Vorzeigeprojekte, das Landeshauptmann Arno Kompatscher unmittelbar nach seiner Wahl 2014 anging. Die Zusammenführung der Landesgesellschaften SMG, TIS, EOS und BLS unter ein gemeinsames Dach. Mit 1. Jänner 2016 nahm die IDM Südtirol ihre Tätigkeit auf. Gesellschafter des Sonderbetriebes sind zu 60 Prozent das Land Südtirol und zu 40 Prozent die Handelskammer Bozen.
Sehr schnell wurde aber deutlich, dass die IDM so wie konzipiert ein Missgeburt ist. Die Spannungen und Interessenlagen zwischen den einzelnen Wirtschaftssektoren, die von den früheren Arbeitgebern herrührende unterschiedliche finanzielle Besoldung der Mitarbeiter und Führungskräfte und eine bis heute fehlende klare gemeinsame Unternehmensvision machten aus dem Vorzeigeprojekt ein Problemkind.
Auf der einen Seite sind die Träger und Kunden unzufrieden, auf der anderen Seiten laufen der IDM die Leute weg. Mit Markus Walder, Thomas Aichner und Marco Pappalardo kehrte innerhalb von zwei Jahren drei Führungskräfte der IDM den Rücken. Dazu gab es in der Belegschaft Dutzende Abgänge.
Weil es auch im Verwaltungsrat und unten den Führungskräften zu Spannungen kommt, macht man 2017/2018 mehrere kostspielige Evaluationen. Dabei kommt ein desaströses Bild des IDM-Innenlebens heraus. Und eine klare Botschaft an die Politik: Die IDM muss umgebaut werden.
Die Reform
Dieser Umbau geht jetzt über die Bühne. Zentrale Punkt ist die Auslagerung der Abteilung Development - unter anderem die Unternehmensansiedlung - in die Gesellschaft NOI Techpark. In der IDM bleibt damit als zentraler Bereich das Marketing im Tourismus, im Agrarbereich und in der Exportförderung. Gleichzeitig wird die IDM intern umgebaut. Die bisher bestehenden Abteilungen Development, Marketing, Sales und Administration werden in drei Bereiche eingedampft: Business Development, Marketing und Administration.
Geleitet wird jeder dieser Bereiche von einem Abteilungsdirektor. Darüber aber steht ein Generaldirektor. Sowohl die Stelle des Generaldirektors wie auch jene der Abteilungsdirektoren wurden in den vergangenen Wochen ausgeschrieben. „Diese Ausschreibungen sind ein Farce“, ärgert sich einer, der sich beteiligt hat. Der Vorwurf: Vor allem bei den Abteilungsleitern gehe es vor allem darum, die bisherigen Führungskräfte unterzubringen.
Geleitet wird jeder dieser Bereiche von einem Abteilungsdirektor. Darüber aber steht ein Generaldirektor. Sowohl die Stelle des Generaldirektors wie auch jene der Abteilungsdirektoren wurden in den vergangenen Wochen ausgeschrieben. „Diese Ausschreibungen sind ein Farce“, ärgert sich einer, der sich beteiligt hat. Der Vorwurf: Vor allem bei den Abteilungsleitern gehe es vor allem darum, die bisherigen Führungskräfte unterzubringen.
Nach Recherchen der Südtiroler Wirtschaftszeitung soll der bisherige IDM-Direktor Hansjörg Prast so zum Direktor der Abteilung Business Development gemacht werden. Um die Abstufung etwas appetitlicher zu machen, hat die man die Kompetenzen der Abteilungsdirektoren mit der Reform deutlich ausgeweitet.
Der Generaldirektor
Bevor die Abteilungsdirektoren ernannt werden, soll aber der neue IDM-Generaldirektor nominiert werden. Weil das neue Organigramm bereits mit 1. Jänner 2019 operativ wird, drängt die Zeit.
Eine Auswahlkommission, die aus IDM-Präsident Hansi Pichler, den IDM-Verwaltungsräten Federico Giudiciandrea und Cristina Larcher, sowie den Vertretern der Gesellschafter Alfred Aberer (Handelskammer) und Ulrich Stofner (Land) besteht, haben in den vergangenen Wochen Gespräche mit den Kandidaten und Kandidatinnen geführt. Rund ein Dutzend Personen haben sich um dem Job beworben. Darunter IDM-Führungskräfte, aber auch Kandidaten von Außen, wie etwa der ehemalige Direktor des Südtiroler Speckkonsortiums Franz Mitterrutzner. Ebenso soll eine Führungskraft eines bekannten Südtiroler Großbetriebes im Agrarsektor noch im Rennen sein.
Der Favorit
Der eindeutige Favorit auf den IDM-Chefsessel heißt aber Erwin Hinteregger. Der 49jährige Sohn einer Lüsener Hoteliersfamilie ist in Südtirol kaum bekannt. Dabei hat Hinteregger als Marketingexperte eine internationale Bilderbuchkarriere hingelegt.
Nach einem Wirtschaftsstudium an der Universität Verona und Marketingausbildungen auf der IMD Business School in Lausanne sowie Spezialisierungen an der Universitat Politècnica de Catalunya in Barcelona und der University of Westminster in London begann seine Karriere Mitte der 1990er Jahre bei der Hamburger Beiersdorf Ag um dann die Vermarktung des spanischen Ablegers des Kaugummi-Hersteller Wrigley zu übernehmen. Hinteregger steigt dort zum Global-Marketingchef auf und wechsel dann zum Schokoriegelherstellter Mars. Ab 2011 arbeitet er drei Jahre lang für den Brillenhersteller Luxottica wechselt. Ab 2014 arbeitet der Lüsener dann in Montreal in Kanada für den Schuhhersteller Aldo Group, bevor er im November 2017 zum Marketingchef beim Hamburger Handelsriesen Tchibo bestellt wird.
Nach Informationen von salto.bz ist der Lüsener der klare Wunschkandidat und er soll auch die Auswahlkommission überzeugt haben. „Es heißt, Hinteregger habe sich Bedenkzeit erbeten“, schreibt Wirtschaftszeitung-Chefredakteur Christian Pfeifer. Im Klartext: Springt der Lüsener Manager nicht im allerletzten Moment ab, wird er den Job bekommen.
Die Rückkehr in die Heimat dürfte dabei nicht nur dem schönen Land und dem guten Wetter geschuldet sein, sondern der Posten ist auch finanziell durchaus lukrativ.
IDM-Direktor Hansjörg Prast hat im Jahr 2016 213.000 Euro brutto verdient. Im vergangenen Jahre waren es 215.196 Euro. Der neue IDM-Generaldirektor wird etwas mehr bekommen.
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Da ist jemand wohl in den
Da ist jemand wohl in den Nullerjahren stecken geblieben: "der Direktor des Südtiroler Speckkonsortiums Franz Mitterrutzner"? Mitterrutzner hat das Speckkonsortium 2009 verlassen ...
In risposta a Da ist jemand wohl in den di Caramba Ole`
Upps, Sie haben recht. Danke
Upps, Sie haben recht. Danke für den Hinweis.
Warum "Upps" ? ... es steht
Warum "Upps" ? ... es steht ja EHEMALIGER Direktor des Südtiroler Speckkonsortiums