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Kevin Jopa: Der Neustart

Nach mehrjähriger Pause ist der Vinschgauer Musiker Kevin Jopa (vormals Mainfelt) wieder zurück auf der Bühne. Sein erstes Konzert mit neuen, eigenen Songs steht nun an. Jopa ist Teil des Lineups von „Faltenrock“ in der BASIS in Schlanders.
Kevin Jopa (2024)
Foto: Kevin Jopa
  • „Faltenrock“ ist ein Event-Format, mit dem die BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders jenen entgegenkommen will, die die Rockmusik vergangener Jahrzehnte ins Herz geschlosssen haben, oder, wie sie es ausdrücken, „bei Faltenrock wollen wir uns daran erinnern, wer die fortgeschrittene, also die schon länger erprobte, ‚Jugend‘ ist.“

    Es gibt also das, was man weithin als klassischen Rock'n'Roll und als klassische Rockmusik umschreibt, Songs vergangener Jahrzehnte, die geläufig sind und die von Coverbands live gespielt werden. Am morgigen Freitag, 23. Februar 2024, wird diese Aufgabe von der Bozner Southern Rock-Band Backbone Boogie und von der Meraner/Vinschgauer Band Shocking Minds übernommen. Während ein Rock'n'Roll-DJ den Abend beschließen wird, wird als Opener (und während der Umbaupause) Kevin Jopa zwei Sets spielen.

    Hinter diesem Namen steckt der aus Tschars bei Kastelbell stammende Musiker Kevin „Otti“ Prantl, der bis vor vier, fünf Jahren fester Bestandteil von Mainfelt war. Dass er sich ins „Faltenrock“-Lineup einfügt, macht durchaus Sinn, hat er doch letzthin hin und wieder einige klassische Rocksongs bei kleinen, mehr oder weniger privaten Feten gespielt. Er ist also wieder zurück auf der Bühne, was eine gute Nachricht ist, denn wer Mainfelt in ihrer ersten Formation live gesehen hat, wird bestätigen können, dass die Band von den vier Charakteren gelebt hat, von ihrem Zusammenspiel und von der Lust, ihre Musik auf die Bühne zu bringen. Kevin, der mit seinem Banjo dem damaligen Folkrock eine besondere Note beigesteuert hat, weil er es verstand, dieses eigentlich recht aufdringliche Instrument in die Musik einzuflechten, lächelt, als wir ihn darauf ansprechen. Er ist gelassen.

  • Ist sich noch nicht ganz sicher, in welche Richtung es gehen wird: Kevin Jopa macht sich jedenfalls auf den Weg und spielt am Freitag, 23. Februar 2024, sein erstes offizielles Konzert in der BASIS in Schlanders – mit einer Hand voll eigener Songs und jede Menge Covers. Foto: Kevin Jopa
  • „Seit wir es 2018 oder 2019 bei Mainfelt gelassen hatten, war ich musikalisch nicht mehr live unterwegs. Nach Mainfelt habe ich sämtliche Instrumente für lange zwei Jahre zur Seite gelegt. Nach dem Ende von Mainfelt habe ich diese Pause gebraucht und ich hatte auch keine Motivation mehr, Musik zu machen. Für Freude habe ich ein wenig als DJ 80er- und 90er-Sachen aufgelegt, was mir großen Spaß gemacht hat.“

    Dann bekam er einen Anruf eines Freundes, der ihn dazu überredete, ein paar Songs gemeinsam zu spielen. Nach anfänglichen Bedenken merkte Kevin zum einen, dass er die Pause wirklich gebraucht hatte, zum anderen aber „mit völlig neuem Elan“ an die Sache heranging. Die Trennung von Mainfelt war also schmerzhaft?

    „Auf alle Fälle war sie schmerzhaft, sowohl menschlich, als vor allem auch musikalisch. Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich war damals musikalisch auf dem Boden, hatte keine Lust mehr, Musik zu machen, und das war etwas, das ich nie spüren wollte. Das gesamte Drumherum ist dermaßen viel geworden, dass die Musik eigentlich nur mehr Nebensache war. Ich bin auch mit einigen Dingen nicht mehr klar gekommen und habe dies mit der Musik in Verbindung gebracht, obwohl das ja zwei unterschiedliche Sachen sind. Musik war bei Mainfelt zuletzt eigentlich nur mehr diese eine oder eineinhalb Stunde, die wir auf der Bühne standen. Das war zu wenig für mich. Wir haben nicht mehr geprobt, wir haben uns nicht mehr mit neuen Ideen beschäftigt, es war ein musikalischer Stillstand, für mich war es der musikalische ‚Tod‘.“

    Die Pause habe ihm gut getan, unterstreicht Kevin, und sie hat dazu geführt, dass er wieder zu sich selbst und zur Musik zurück gefunden hat. Mit den Coversongs, die er für Freunde im kleinen Kreise gespielt hat, keimte schließlich auch wieder das Bedürfnis auf, eigene Songs zu schreiben. Aktuell gibt es bereits eine Hand voll davon und zwei oder drei sind sogar im Live-Repertoire, werden also auch beim „Faltenrock“ zu hören sein.

    Aber: „Die Sache ist die, ich muss mich erst finden. Momentan geht es Richtung Singer/Songwriter, etwas rockig, aber ich würde mich gern etwas erweitern, ohne zu wissen wohin es gehen wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die Songs deutsche Texte haben, oder Texte im Dialekt, ich weiß es noch nicht.“

    Der Anfang ist auf alle Fälle gemacht. Kevin Jopa ist vorerst als Solo-Künstler unterwegs, er schließt aber ein Bandprojekt nicht aus, auch weil er sich selbst durchaus bewusst ist, dass er sich in einer Band musikalisch gut einbringen kann.

  • Mainfelt in der Urformation, kurz bevor sie sich getrennt haben (v.l.n.r.): Kevin Jopa (Banjo, Gitarre), Patrick Strobl (Stimme, Gitarre), Willy Theil (Schlagzeug) und Veit Rinner (Bass). Foto: Mainfelt
  • Info:

    Alle Infos zu „Faltenrock III“: https://basis-space.odoo.com/event/faltenrock-iii-mit-shocking-minds-backbone-boogie-246/register

    P.S.: Die aktuelle Formation von Mainfelt wird in zwei Wochen übrigens ebenfalls in der BASIS in Schlanders live zu sehen sein und zwar gemeinsam mit der Wiener Indie-Pop-Band Buntspecht am Freitag, 01. März 2024.

  • Alle Infos zum „Faltenrock III“: Das Event, das sich an die Anhängerschaft der Rockmusik früherer Tage widmet, findet diesen Freitag, 23. Februar 2024, in der BASIS Vinschgau Venosta in Schlanders statt. Foto: BASIS Vinschgau Venosta