Cronaca | Mordfall Hofer

Mord oder Totschlag?

Calculli bestreitet Tötungsabsicht. Verteidigung spricht allenfalls von bedingtem Vorsatz. Todeszeitpunkt könnte entscheidend sein.

Fünf Stunden wurde Michele Calculli gestern von Richter Walter Pelino und Staatsanwalt Lorenzo Puccetti verhört. Dabei hat er den Angriff auf Werner Hofer gestanden, bestritt aber eine Tötungsabsicht. Calculli, der im Bozner Gefängnis in Untersuchungshaft sitzt, gab an, im Streit dreimal mit dem Brecheisen auf Hofer eingeschlagen zu und anschließend den Tatort am Virgl verlassen haben. Es hätte zu diesem Zeitpunkt nichts darauf hingewiesen, dass Hofer lebensgefährlich verletzt sein könnte, so Hofer in seiner Aussage. Auch als er später noch einmal zurückgekommen sei, um seine Brille zu suchen, hätte er nichts Auffälliges bemerkt. Erst als er noch ein drittes Mal zurückgekehrt war, und Hofer immer noch regungslos am Boden hockte, verständigte Calculli die Rettungskräfte. Ob gegen ihn nun tatsächlich Anklage wegen Mord erhoben wird, hängt nun unter anderem auch vom genauen Todeszeitpunkt Hofers ab.