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Rossi-Kaserne soll bleiben

Nach der Übergabe stillgelegter Militärflächen ans Land sind die Gemeinden am Zug. Die SASA wünscht sich in der Meraner Rossi-Kaserne ein Busdepot.
Caserma Rossi, Merano
Foto: mondoscatto
Der Meraner Bürgermeister Dal Medico und Vizebürgermeisterin Katharina Zeller trafen sich am 21. Juni mit Landeshauptmann Arno Kompatscher im Palais Widmann in Bozen, um den Zeitpunkt und die Modalitäten der Übertragung der Rossi-Kaserne in der Gampenstraße vom Land an die Gemeinde zu klären. Dal Medico spricht sich gegen den Abriss der auf dem aufgelassenen Militärgelände bestehenden Gebäude und für ein mehrstöckiges SASA-Busdepot aus.
Daher könnte die Stadt Meran bereits im August über das Gelände verfügen, und zwar in Form einer Leihgabe, zum Beispiel für die Durchführung von Veranstaltungen - Dario Dal Medico

Neun Militärliegenschaften

 
Am Montag, den 20. Juni, unterzeichneten im Innenhof des Palais Widmann in Bozen in Anwesenheit des italienischen Verteidigungsministers Lorenzo Guerini Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Direktor der Baudirektion der Staatsgüter, General Giancarlo Gambardella, und der Regionaldirektor der Agentur für Staatsgüter, Sebastiano Caizza, ein Änderungs- und Ergänzungsabkommen. Mit der Unterzeichnung wird der Weg frei, um Tauschverträge für weitere neun Liegenschaften im Wert von 32,7 Millionen Euro abzuschließen. Es handelt sich dabei um ein Gelände der Luftwaffe im Bozner Neustifterweg, ein 30.000 Quadratmeter umfassender Anteil der Rossi-Kaserne in Meran, die Kaserne „Enrico Federico“ sowie die Villa Igea in Bruneck, ein Wohngebäude bei der Reatto-Kaserne sowie das Kommandogebäude „Reverberi“ in Brixen.
 
 
Für Kompatscher sei die Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsministerium für alle von Vorteil: „Wir unterstützen die Instandsetzung der genutzten Militärliegenschaften in Südtirol und übernehmen im Gegenzug nicht mehr genutzte Liegenschaften, die dann vor allem den Gemeinden und der jeweiligen Bevölkerung zugutekommen.“ Die Rossi-Kaserne in Meran soll mit Ende Juli dem Land übertragen werden.
Ich bin der Meinung, dass die Rossi-Kaserne nicht für den Bau eines Busdepots geeignet ist - Dario Dal Medico
„Daher könnte die Stadt Meran bereits im August über das Gelände verfügen, und zwar in Form einer Leihgabe, zum Beispiel für die Durchführung von Veranstaltungen. Wir haben dem Landeshauptmann unsere Vorstellungen, unsere Erwartungen und die Bedürfnisse der Bevölkerung bezüglich der Nutzung dieses Areals dargelegt“, erklärt Bürgermeister Dal Medico.
 

Mehrstöckiges Busdepot

 
„Was die Pläne der SASA betrifft“, fuhr Dal Medico fort, „bin ich der Meinung, dass die Rossi-Kaserne nicht für den Bau eines Busdepots geeignet ist.“ Die Nutzung des Areals als Busdepot wurde bisher noch nicht innerhalb der Stadtregierung und des Gemeinderates besprochen. Laut Dal Medico sei die Rossi-Kaserne „ein historisches Gedächtnis von Meran“. Der Meraner Bürgermeister spricht sich deshalb für die Renovierung der Gebäude aus.
 
 
„Kompatscher selbst, der uns mit großem Interesse zugehört und seine Bereitschaft bekräftigt hat, auf unsere Bedürfnisse einzugehen, hatte bereits am Montag klargestellt, dass die Gemeinden über die Bestimmung der an sie abgetretenen Grundstücke entscheiden werden - selbstverständlich unter Einbeziehung der Bevölkerung und aller lokalen Akteure. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir bei den Verhandlungen, die wir mit der SASA aufnehmen werden, auf die Unterstützung des Landeshauptmanns zählen können, um das Unternehmen davon zu überzeugen, ein mehrstöckiges Depot zu errichten, das weniger Platz einnimmt als ursprünglich gefordert“, so Dal Medico.