Politica | HGV
Ist Ihnen Tommy Widmann sympathisch?
Foto: Provincia/Sabes
Umfragen liegen derzeit anscheinend im Trend. Nach der Apollis-Umfrage zur Beliebtheit der Südtiroler Politiker samt Sonntagsfrage in der SWZ, einer SVP internen Umfrage zu selbigem Thema und nicht zu vergessen die Bauernbund-Umfrage zu Bär und Wolf wartet nun auch der Hoteliers- und Gastwirteverband Südtirol (HGV) mit einer Befragung seiner Mitglieder auf – und die hat es gelinde gesagt in sich.
Der HGV zählt zu den mächtigsten und einflussreichsten Verbänden in Südtirol, er vertritt rund 4.600 Mitglieder. Diese haben vor Kurzem die Einladung erhalten, an einer Mitgliederbefragung teilzunehmen. Die Interessierten konnten sich noch bis heute Freitag, den 23.06.2023 an der Umfrage beteiligen. Sie brauchten dafür lediglich auf den im Mail angegebenen Link zu klicken, um auf die Plattform des Bozner Marktforschungsunternehmens rcm Solutions bzw. zum Fragebogen zu gelangen. Wie im von HGV-Präsident Manfred Pinzger unterzeichneten Schreiben zu lesen ist, möchte der Verband aus den Rückmeldungen wichtige Inputs gewinnen, um „die Zukunft unserer Branche im Sinne unserer Mitglieder zu gestalten.“
Während die Einstiegsfragen noch relativ harmlos daherkommen, und der HGV von seinen Mitgliedern wissen möchte, wie hoch sie heute ihre Lebensqualität auf einer Skala zwischen 5 (ungenügend) bis 10 (ausgezeichnet) einschätzen oder wo Problemstellungen ausgemacht werden, drehen sich die nächsten Punkte in der Mitgliederbefragung um Fragen, die sich spezifisch mit dem Tourismus auseinandersetzen wie Bettenanzahl und das aktuelle Gesetz. Gemeint ist damit wohl der sogenannte „Bettenstopp-Artikel“, der im Juli des vergangenen Jahres mehrheitlich im Landtag genehmigt wurde, sowie die Einschätzung der eigenen betrieblichen Zukunft. Interessant vor diesem Hintergrund ist auch die Frage zum Thema Verkehr bzw. wie der Teilnehmer der Umfrage zu folgender Aussage steht: „In Südtirol braucht es mehr Hotspotmanagement bzw. Besucherstromlenkung, auch wenn damit Zugangsbeschränkungen zu bestimmten Attraktionspunkten einhergehen.“ Ebenfalls sehr aufschlussreich dürfte die Auswertung zu den beiden nächsten Punkten sein, wo es darum geht, wo man im Bereich Mitarbeiter und Arbeitsmarkt den größten Handlungsbedarf sieht. Ebenfalls abgefragt wird die Einschätzung zum Konkurrenzdruck durch nicht-gewerbliche Betriebe, wobei Beherbergungsbetriebe durch UaB, Privatzimmervermietung, Airbnb und Speise/-Schankbetriebe durch Hof-/Buschenschänke zur Auswahl stehen.
Und dann wird’s politisch
In den folgenden 13 Fragen geht es um die Landesregierung und um den Landtagsabgeordneten Helmut Tauber, dem gleich drei Seiten gewidmet sind, während der HGV für Tourismuslandesrat Arnold Schuler gerade mal eine Frage übrig hat.
Nach der Einstiegsfrage zur Zufriedenheit mit der aktuellen Landesregierung geht es bereits ins Detail und der HGV möchte wissen, wie deren Arbeit unter den Aspekten „hat klare Prioritäten“, „ist zukunftsorientiert“, „zeigt sich bürgernahe“, „pflegt eine offene Kommunikation“, „zeigt eine Einheit bei Entscheidungen“, „ist autonomiefreundlich“ bewertet wird. Noch konkretere Fragen drehen sich um die Zufriedenheit mit der Südtiroler Tourismuspolitik und der Arbeit von Landeshauptmann Arno Kompatscher. Als Zugabe dürfen Umfrage-Teilnehmer angeben, welcher Landesrat bzw. welche Landesrätin ihrer Meinung nach die beste Arbeit geleistet hat.
Darüber hinaus werden auch die Sympathiewerte einer Reihe von möglichen Landtagskandidaten und -kandidatinnen abgefragt. Von den 17 Personen gehören 11 der SVP an, daneben sind Brigitte Foppa (Grüne), Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit), Paul Köllensperger (Team K) und Josef Unterholzner (Fraktion Enzian) vertreten. Peter Faistnauer von der Fraktion „Perspektiven für Südtirol“ hat man wie üblich „vergessen“ wie auch potentielle Kandidaten der italienischen Parteien M5Stelle, PD, FI oder Lega. Ins Auge sticht dabei vor allem der Name des geschassten ehemaligen Sanitätslandesrates Thomas Widmann – an letzter Position. Da drängt sich beinahe die Frage auf, ob der HGV mehr weiß.
Zu derselben Kandidatenliste wird auch gleich die nächste Frage hinterhergeschickt, und zwar: „Wie sind Ihrer Meinung nach die Chancen folgender möglicher Kandidatinnen und Kandidaten bei den nächsten Landtagswahlen gewählt zu werden.“
Wie eingangs bereits erwähnt, findet sich auch eine Frage zu den für Tourismus zuständigen Landesrat Arnold Schuler, dessen Einsatz für seine verschiedenen Ressorts Tourismus, Landwirtschaft, Zivilschutz und für Südtirol im Allgemeinen bewertet werden soll. Im Vergleich dazu nehmen die Fragen zum Landtagsabgeordneten Helmut Tauber ungewöhnlich viel Platz ein, wobei man wissen muss, dass Tauber HGV-Obmann des Bezirkes Eisacktal ist – insofern ist es verständlich, dass der HGV wissen möchte, wie sein „Mann“ bei den Mitgliedern ankommt.
Im letzten Kapitel wird’s dann besonders interessant und der Umfrage-Teilnehmer erfährt Dinge, von denen nicht einmal die Öffentlichkeit Kenntnis hatte, so zum Beispiel, dass durch den Einsatz von Helmut Tauber der Großteil der Corona-Förderungen des Landes Südtirol in das Gastgewerbe/den Tourismus geflossen sind, er sich für kleinere Gastbetriebe in den Ortschaften einsetzt und dank ihm eine eigene Förderung für Dorfbars und -Gasthäuser eingeführt werden konnte. Weiters sind durch den Einsatz von Helmut Tauber im Rahmen des sogenannten „Bettenstopps“ über 7.000 Vorschussbetten zugelassen worden, „sodass vor allem für kleinere Betriebe und Jungunternehmer:innen die Gefahr eines Stillstandes reduziert werden kann“, und nur aufgrund des Einsatzes von Helmut Tauber sind die Urlaub-auf-dem-Bauernhof-Betriebe nicht gänzlich vom Tourismusentwicklungskonzept (LTEK) ausgenommen – da war der HGV-Vertreter wohl etwas tüchtiger unterwegs als seine Kollegen von der Bauern-Fraktion. Weiters erfährt der Leser, dass durch die Bemühungen von Helmut Tauber derzeit an einer längerfristigen Reduzierung der IRAP-Steuer gearbeitet wird und zuguter Letzt, dass aufgrund von Corona die Tourismusvereine große Ausfälle bei der Ortstaxe zu beklagen hatten und dass durch den Einsatz von Helmut Tauber das Land Ausgleichszahlungen an die Tourismusvereine getätigt hat, um die Ausfälle abzufedern.
Nicht fehlen darf natürlich zum Abschluss die Sonntagsfrage: Wenn am nächsten Sonntag Landtagswahlen wären, würden Sie dann zur Wahl gehen?
Man darf gespannt auf die Auswertungsergebnisse sein – falls sie denn veröffentlicht werden.
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Da bläht sich der vom
Da bläht sich der vom Durnwalder fett gefütterte K U C K U C K-PINZGER-HGV mächtig auf, mit der Gesamt-Wirtschafts-Leisung von weniger als 20 % zum Südtiroler-Wirtschafts-Aufkommen, um nach den nächsten Landtags-Wahlen, an noch mehr STEUER-GELD und gesamt-politisch-mehr als FRAGLICHE-ENTSCEIDUNGE der LANDES-REGIERUNG heran-zu-kommen.
Dabei sollte wohl der mit öffentlichen GELD geölte RASPUTIN-WIDMANN dem TAUBER bei-stehen, um für die PINZGER-LOBBY noch mehr STEUER-GELD von der LANDES-REGIERUNG und den GEMEINDEN ein-zu-sacken!
Im Klartext
Im Klartext,Vorbeweihräucherung Svp für Tauber und Widmann des HGV.
Wie kommt ein Verband, der
Wie kommt ein Verband, der sich über seine Mitglieder (potentiell jeglicher politischen Richtung) und aus dem Landeshaushalt finanziert, dazu, solch eine suggestive Frage zu stellen?
"Ins Auge sticht dabei vor
"Ins Auge sticht dabei vor allem der Name des geschassten ehemaligen Sanitätslandesrates Thomas Widmann – an letzter Position. Da drängt sich beinahe die Frage auf, ob der HGV mehr weiß."
Die Namen sind einfach alphabetisch sortiert...
Ein Politiker sollte
Ein Politiker sollte kompetent sein, Sympathie kommt dann irgendwo.