Adria-Hoteliers zeigen "Meteo-Terroristen" an
Schlechtwetter - Dauerthema eines verregneten Sommers. Vergraulte Gäste, halbleere Hotels, Bauern ohne Heu, gefährdete Weinlese und heftige Polemiken um unzutreffende Wetterprognosen. Die Hoteliers der Adriaküste wollen sich mit den unfruchtbaren Polemiken nicht begnügen und setzen ein Zeichen. Sie haben Anzeige gegen rund 300 Webseiten erstattet, "che con le loro previsioni inesatte provocano ingenti danni economici e di immagine al settore turistico, valutabili fino a 15 milioni di euro a weekend." Patrizia Rinaldi, Vorsitzende des Hotelierverbandes in Rimini hat die Nase voll von den "meteo-terroristi" und klagt über "bollettini meteo diffusi troppo in anticipo che possono scatenare un effetto domino e spaventare i villeggianti con previsioni fuorvianti. Sono anni che dobbiamo subire gli effetti di previsioni spesso piú negative della situazione reale." Der Dauerregen hat die Nervosität in den Fremdenverkehrsregionen so gesteigert, dass bereits eine Verlängerung der Schulferien gefordert wird - ein Anliegen, dem Unterrichtsministerin Giannini eine klare Absage erteilte.
Veneto-Präsident Luca Zaia, schon seit Jahren Vorkämpfer gegen den "catastrofismo di meteorologi che con le loro previsioni estreme stanno rovinando il turismo", setzt sich für gemeinsame Initiativen der Fremdenverkehsregionen ein, "per combattere le fattucchiere del meteo che purtroppo dilagano in video e sugli smartphone della gente." Auch der Verbraucherschutz steigt gegen unprofessionelle Wetterfrösche auf die Barrikaden.
Codacons-Präsident Carlo Rienzi: "Chiediamo a tutti i siti specializzati di pubblicare in evidenza un avviso sulla limitata affidabilitá delle previsioni." Südtirols Hoteliers forderten das Land auf, mehr für die Verbreitung des "offiziellen Wetterberichts" des zuständigen Landesamtes zu tun. Dem Vernehmen nach soll Google zugesichert haben, dass dieser Wetterprognose in Zukunft im Internet größere Sichtbarkeit verliehen wird. Freilich haben sich in den vergangenen Wochen viele Südtiroler davon überzeugen müssen, daß auch deren Glaubwürdigkeit durchaus Grenzen gesetzt sind. Die Sonne, die in der Dreitagesprognose noch aus den Wolken lachte, wird einen Tag vorher durch das Regensymbol ersetzt.
Maurizio Vanni, Vorsitzender der Bademeister in Rimini, kommentiert den Meteo-Krieg mit beißendem Spott: "Com'é che nessuno lancia mai l'allerta bel tempo?"