"Dreister" Alfano
Noch Mitte Juli hatte Italiens Innenminister Angelino Alfano einen Dringlichkeitsappell nach Brüssel geschickt. Man solle doch endlich die Augen vor dem „veritablen Exodus aus Afrika“ öffnen, politische Aktionen gegen die „Händler des Todes“, also die Schlepperbanden, seien unabdingbar.
„Es ist schon dreist vom italienischen Innenminister Alfano, einerseits die hohen Belastungen durch die über das Mittelmeer kommenden Flüchtlinge zu beklagen, andererseits die europäischen Asylbestimmungen zu missachten“, kritisierte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Die sehen vor, dass das Land der Ersteinreise für die Durchführung der Asylverfahren zuständig ist.“
Zuerst Alfans Klage, jetzt die Beschwerde aus Deutschland. Absichtlich würde Italien, so Herrmann, "in vielen Fällen weder Personaldaten noch Fingerabdrücke aufnehmen, damit die Flüchtlinge in einem anderen Land Asyl beantragen können und nicht wieder nach Italien zurückkehren."
2013 wurden in Deutschland über 126.000 Asylanträge gestellt. In Italien waren es 27.930. Nach den Zahlen des UN-Flüchtlingskommissars UNHCR landeten im vergangenen Jahr aber über 60 000 Flüchtlinge an den italienischen Küsten.
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