Elio Cirimbelli steht ziemlich alleine da. Eins zu 31, das ist der Endstand unserer Debatte zum Thema Alkohol. Auf die Frage „Kann eine rechtliche Regelung den Alkoholkonsum von Jugendlichen einschränken?“ sagt Cirimbelli als einziger „Ja.“ Seine Erklärung. "Si continua a sottovalutare la cultura dell' esempio."

Auf die Vorbildfunktion also fokusiert sich Cirimbelli. Doch die wollen auch andere KanidatInnen nicht außer acht lassen möchten. Den Alkohol verbieten, sehen sie aber auch nicht als "die" Lösung.  Alessandro Huber vom PD rechtfertigt sein „Nein“ folgendermaßen: „"Il proibizionismo non funziona (...) non solo per l'alcool. Bisognerebbe ragionare di più su droghe leggere.“

Albin Kofler, Bürgermeister der Gemeinde Salten-Schlern, kandidiert für die SVP. Er wünscht sich „Verhaltensprävention anstatt drastische Verbote.“ Streetworker schweben ihm ebenso vor wie ein klares Konzept für eine neue Festkultur. Gediegen feiern eben. Die Freiheitlichen positionieren sich auf salto.bz mit Michael Demanega: „Wenn Jugendliche zu Alkohol kommen wollen, dann kommen sie auch mit 14 oder 16 dazu“, sagt der Generalsekretär der Freiheitlichen und sieht im italienischen Staat den Hund begraben: „Leider werden in Italien ständig Gesetze verschärft, anstatt die Einhaltung der bestehenden Gesetze zu überprüfen.“

Giorgio De Vuono aus Leifers ist 40 Jahre alt und kandidiert für die Grünen. Er erweitert die Debatte rund ums Thema Alkohol um eine zeitliche Dimension: „Dobbiamo tornare a donare tempo ai nostri ragazzi. Attenzione, spazi umani, contatto con la natura. Chi si sente amato, stimato, libero e capace di fare, non sceglie l'alcol come soluzione per "ravvivare" l'autostima, per affrontare i passi della vita, per condividere i momenti di festa con gli amici."

Die Diskussion ums Thema Alkohol reduziert sich für keinen der Kandidaten allein aufs Trinken. Der Missbrauch geht uns alle an. Es geht um Vorbildfunktion, es geht um gesellschaftliche Verantwortung - mit Alkohol, für Jugendlichen.