Die Entsorgung
Man ist sichtlich stolz an diesem Nachmittag. Der kleine Raum im zukünftigen Technologiepark in der Bozner Industriezone ist gerammelt voll. Vorne stehen ein Dutzend Männer und Frauen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat des neuen Südtiroler Energieunternehmens „Alperia“, das aus der Fusion der Etschwerke und der SEL AG hervorgegangen ist. Den Anwesenden ist durchaus bewusst, dass es ein Meilenstein in der Südtiroler Energie- und Wirtschaftspolitik ist.
Denn Meisten der Dutzend Personen, die an diesem Tag, der Öffentlichkeit präsentiert werden, kann man ein eindeutige politische Konnotation zuschreiben. Fast jedem Namen ist ein politischen Sponsor zuordenbar. Es ist recht eindeutig, welche Partei, wen in den Aufsichtsrat oder den Vorstand gehoben hat.
Die personellen Entscheidungen sind dabei wenig überraschend. Auffallender aber ist, wer an diesem Tag bei der großen Präsentation nicht dabei ist.
In der Mann- und Frauschaft fehlt ein Mann: Giovanni Polonioli. Der amtierende Vize-Präsident der SEL AG und Präsident des nationalen Energieriesen Edipower ist nicht mit von der Partie. Dabei gilt der ehemalige Leiferer Bürgermeister als fähiger und seriöser Verwalter. Nach dem erzwungenen Abgang der alten SEL-Führung wurde der 48jährige Anwalt 2011 vom PD in den SEL-Verwaltungsrat entsandt. Polonioli hat über vier Jahre lang als SEL-Vizepräsident weit über die Parteigrenzen hinweg überzeugt. Innerhalb der SVP und in der Landesregierung hat er einen mehr als guten Stand. Vor diesem Hintergrund mutetet sein plötzliches Ausscheiden zumindest merkwürdig an.
Noch deutlicher wird das, wenn man sich die neue Alperia-Führung anschaut. Etschwerke Präsident Mauro Marchi sitzt im Aufsichtsrat, Etschwerke Vizepräsidentin Renate König im Vorstand und SEL-Präsident Wolfram Sparber ist auch Präsident des neuen Unternehmens. Der einzige der dabei durch den Rost fällt, ist der amtierende Vizepräsident der SEL.
Wohl kaum ein Zufall.
Dabei war alles ganz anders vorgesehen. Am späten Montagnachmittag dem 14. Dezember treffen sich Aktionärsvertreter von SEL und Etschwerke zur Nominierung der Gesellschafterorgane der neuen Energiegesellschaft Alperia. Das internationale Beratungsunternehmen Egon Zender hat für Vorstand und Aufsichtsrat ein Organigramm vorgeschlagen. Darin enthalten ist auch der Name von Giovanni Polonioli.
Doch auf der Sitzung auf der auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landesrat Richard Theiner, der Meraner Bürgermeister Paul Rösch und der Bozner Kommissar Michele Penta anwesend sind, kommt es zum Eklat. "Es war peinlich und unwürdig wie sich der PD aufgeführt hat", sagt einer der Sitzungteilnehmer.
Plötzlich gibt es ein energisches Veto des PD gegen den eigene Vertreter Giovanni Polonioli. Landesrat Christian Tommasini und der starke Mann im Südtiroler PD, Carlo Costa, die während der Sitzung mehrmals im telefonischen Kontakt mit den Eigentümervertretern treten, fordern, dass Mauro Marchi Präsident oder Vizepräsident der Alperia wird.
Gleichzeitig spricht sich das Duo offen gegen Giovanni Polonioli aus. Die Ironie: Ausgerechnete Arno Kompatscher und Richard Theiner müssen auf der Sitzung offen für Polonioli Partei ergreifen.
Weil Costa und Tommasini aber so vehement auf die Beförderung Marchis und die Entsorgung Poloniolis bestehen, legt sich am Ende Arno Kompatscher quer. Marchi kommt nicht – wie gewünscht - in den Vorstand, sondern wird Präsident des Aufsichtsrates.
Bezeichnend ist auch, wer Giovanni Polonioli kurz nach der Sitzung seine Ausbootung mitteilen muss. Nicht etwa seine PD-Parteikollegen, sondern der Landeshauptmann persönlich. Arno Kompatscher bringt in dem Telefongespräch offen sein Bedauern über diese Entscheidung zum Ausdruck.
Die Hintergründe, die zur Abberufung von Giovanni Polonioli geführt haben, werfen ein bezeichnendes Licht auf die Zustände, die in Südtirols PD herrschen. Es gibt seit längerem mehrere verfeindete Lager in der italienischen Regierungspartei. Dabei gilt für Christian Tommasini und Carlo Costa eine eiserne Regel: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.
Mauro Marchi ist ein ergebener Anhänger dieser mächtigen PD-Seilschaft. Er sitzt fast bei jeder PD-Veranstaltung und -Sitzung brav in der ersten Reihe. Und er nimmt die Unterweisungen von Carlo Costa oder Christian Tommasini meistens widerspruchslos an.
Ganz anders Giovanni Polonioli. Der smarte ehemalige Bürgermeister fühlt sich unabhängig. Es ist kein Geheimnis, dass er von den amtierenden PD-Granden nicht besonders viel hält und sich kaum Befehle erteilen lässt. Polonioli gehört keiner der bekannten PD-Parochie an.
„Sowohl Christian Tommasini wie auch Carlo Costa befürchten, dass ihnen Giovanni Polonioli in ihrer weiteren Karriereplanung im Weg sein könnte. Es gilt deshalb den Konkurrenten zu schwächen.“
Der Anwalt sieht seine Aufgabe in der SEL als Verwalter und nicht als Politfunktionär. Dieser Pragmatismus und das Pochen auf Unabhängigkeit erscheinen in den Augen Tommasinis und Costas als Majestätsbeleidigung. Dazu kommt, dass sowohl Tommasini wie auch Costa befürchten, dass ihnen Giovanni Polonioli in ihrer weiteren Karriereplanung im Weg sein könnte. Es gilt deshalb den Konkurrenten zu schwächen.
Das ist der Hauptgrund warum Giovanni Polonioli aus der Alperia verschwinden musste.
Ihr müsst nur weiter solche
Ihr müsst nur weiter solche Leute wie Tommasini und Costa wählen,dann werdet Ihr noch mehr solche,meiner Ansicht, Sauereien erleben. Aber so läuft das ab,wenn man Angst hat,dass ein anderer fähiger für eine so grosse Aufgabe ist,als man selbst. Ich hoffe der PD kriegt bei den nächsten Wahlen sein Fett ab.
Una ulteriore dimostrazione,
Una ulteriore dimostrazione, se ancora ce ne fosse bisogno, di come le società pubbliche siano considerate dominio proprio dei partiti di governo. Società Pubblica eguale Bene Comune?
Ricostruzione fantasiosa. Ma,
Ricostruzione fantasiosa. Ma, si sa ...
In risposta a Ricostruzione fantasiosa. Ma, di Antonio Frena
Egregio Dott. Frena, cosa si
Egregio Dott. Frena, cosa si sa?
Franceschini sarà anche
Franceschini sarà anche permaloso, ma ha pienamente ragione a chiedere a Frena di spiegarsi meglio. Sig. Frena, quali sono i punti dell'articolo che secondo Lei sono errati?