Für mehr im Jänner
“Die Menschen in Südtirol sollen Weihnachten im Gedanken der Zuversicht feiern.” Mit diesem Wunsch wendet sich der Landeshauptmann auf seiner letzten Pressekonferenz vor Weihnachten an das Land. Arno Kompatscher weiß, dass die Regeln, die er am Montag Abend für die Feiertage erlassen hat – völlige Bewegungsfreiheit untertags, aber Einschränkungen im Handel und Lockdown für die Gastronomie –, bei vielen für Entsetzen sorgt. Südtirol solle nicht strenger sein als der Staat, so die Kritik.
Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, die gesamte Landesregierung sei sich bewusst, “dass diese Einschränkung der Wirtschaft auch wieder Belastungen für die Betriebe, für die Arbeitnehmer und Familien bringt”, sagt der Landeshauptmann. Andererseits habe es in Südtirol in der Vorweihnachtszeit mehr Lockerungen als auf Staatsebene gegeben, erinnert er.
Auch wenn Zuversicht schwer fällt – Kompatscher legt sie für die Weihnachtszeit allen ans Herz. Er selbst übt sich darin: “Wenn wir uns alle an die Anti-Corona-Regeln halten, dann arbeiten wir auf eine gute Entwicklung hin und können im Jänner wieder mehr Tätigkeiten ermöglichen.” Zudem setzt man große Hoffnung in die Impfung.
Nach dem 6. Jänner sollen die Anti-Corona-Maßnahmen Schritt für Schritt wieder gelockert werden. Indes geht nach den Weihnachtsferien ab Donnerstag, 7. Jänner, auch in den Oberschulen der Präsenzunterricht wieder los: zu 75 Prozent (in Grund- und Oberschulen zu 100 Prozent). Das hat der Landeshauptmann in der Verordnung Nr. 76 vom Montag festgelegt. Das Konzept für den Schulstart im Jänner präsentiert am Dienstag der Landesrat für Mobilität und die ladinische Schule Daniel Alfreider.
Zum einen wird – wie seit Langem gefordert – der Schülertransport potenziert. Zum anderen werden die Sicherheitsvorschriften verschärft bzw. verschärft kontrolliert.
Mehr Busse, mehr Kontrollen
“Die Fahrplantechniker und die Konzessionäre arbeiten auf Hochtouren”, berichtet Alfreider. “In den derzeitigen Planungen gehen wir davon aus, dass wir 115 Zusatzbusse zur Verstärkung der Busse für die Oberschulen einsetzen werden. Weitere 30 bis 50 Busse sind für die Verstärkung der Bahn eingeplant.” Dazu kommen die derzeit 40 zusätzlichen Busse für den Transport der Mittelschüler. Insgesamt werden im Jänner also 180 Zusatzbusse mit ungefähr 400 Zusatzfahrten den Schülertransport ergänzen.
Gefordert sind auch die Schulen selbst. Diese sollen gemeinsam mit der Abteilung Mobilität die Schüler über die potenzierten Linien im Detail informieren und dafür sorgen, dass sich die Fahrschüler gleichmäßig auf die hintereinander losfahrenden Busse verteilen. Damit die Schüler möglichst immer denselben Bus nehmen, werden die Schulbusse auch gekennzeichnet.
In den Schulbussen wird verstärkt auf die Maskenpflicht und die Abstandsregelungen aufmerksam gemacht werden. Es wird auch schärfere Kontrollen geben, kündigt Alfreider an. Dank eines Artikels im Stabilitätsgesetz, das der Landtag vergangene Woche genehmigt hat, können nun Ticket-Kontrolleure auch Strafen verhängen, wenn in den öffentlichen Verkehrsmitteln gegen die Corona-Vorgaben verstoßen wird. Die Verwaltungsstrafen betragen zwischen 27,50 und 275,00 Euro. An den Bahnhöfen und größten Busbahnhöfen wird es einen Ordnungsdienst geben.
Alle Schülerfahrten werden auf dem Portal südtirolmobil.info und in der App ersichtlich sein. Detaillierte Informationen werden in der ersten Woche im Jänner folgen.
Den Schülersondertransport hat die Landesregierung übrigens am heutigen Dienstag bis zum Ende des Schuljahres verlängert. Somit wird das Südtiroler Konsortium der Mietwagenunternehmer KSM den Dienst in den nächsten Monaten weiterführen. “Für die Vergabe der Schülersondertransporte, die bis 2023 ausgeschrieben waren, läuft derzeit eine komplexe technische Kontrolle”, erklärt Alfreider. Im Mittelpunkt: der vorläufige Ausschreibungssieger Tundo.