Cultura | Denkmal

Vergessenes Denkmal

Alljährlich am Andreas-Hofer-Gedenktag erinnert man sich des Andreas-Hofer-Denkmals in Meran und es wird aus seinem Dornröschenschlaf erweckt.
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Andreas-Hofer-Denkmal in Meran
Foto: Othmar Seehauser

Alljährlich am Andreas-Hofer-Gedenktag erinnert man sich des Andreas-Hofer-Denkmals in Meran und es wird aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Denn übers Jahr wird dieses Denkmal mit umgebenden Kleinpark als Verkehrsinsel genutzt: der Autoverkehr wird im Kreisverkehr um das Denkmal herumgeführt.

Dabei wäre es das größte und wichtigste Denkmal an Andreas Hofer in ganz Südtirol. In dieser Eigenschaft müsste es als sichtbares Zeichen einer wichtigen Periode der Tiroler Geschichte Zeugnis geben können und das Bewusstsein fördern. Diesem Gebot wird das Denkmal aber kaum gerecht, denn zur Verkehrsinsel degradiert, würdigen ihm Einheimische und Gäste kaum Beachtung; zudem ist es für Fußgänger schwer erreichbar und wegen der Autoabgase und dem Verkehrslärm ist ein Aufenthalt dort auch nicht gerade angenehm.

Um den jetzigen, seit vielen Jahrzehnten andauernden, eigentlich untolerierbaren Zustand abzuhelfen, müsste der Standort gänzlich umgestaltet und aufgewertet werden. Günstige Gelegenheiten dazu hätten sich eigentlich in den letzten Jahren zahlreich geboten bei all den Arbeiten die rund um den Prader-Platz stattgefunden haben und immer noch stattfinden - leicht hätte man dabei das Andreas-Hofer-Denkmals miteinbeziehen können, wenn nicht der politische Wille gefehlt hätte.

Vielleicht ringt sich die nächste Stadtregierung (zusammen mit der Landesregierung) dazu durch, dem Denkmal einen würdigen Standort zu geben, damit endlich die ganze Pracht und Kraft des Denkmals für den Betrachter zur Geltung kommt. So könnte das Denkmal auch seine Funktion erfüllen als sichtbares Zeichen einer wichtigen Periode der Geschichte Tirols Zeugnis geben zu können und das Bewusstsein zu fördern. In Mitten eines schönen und einladenden Parks könnte dort ein Ort entstehen, der zum Verweilen einlädt, einen Augenblick der Besinnung und des gedanklichen In-Sich-Gehens bewirkt; ein Ort des Wohlbefindens, der Ruhe und der Harmonie und den Gästen (direkt gegenüber liegt der Bahnhof) eine Atmosphäre des Willkommens bieten.

Dabei sollte dem Denkmal eine zentrale Rolle zukommen; es sollte der Fokus dieses Ortes werden. So wie der Walther auf dem Walther Platz in Bozen, der immer zum Verweilen einlädt; oder auch das Dante-Denkmal im Dante-Park von Trient, das als Mittelpunkt des Platzes wirkt und der Platz selbst gehört zum Stadtleben der Menschen dazu.

In Meran ist das Andreas-Hofer-Denkmal verlassen und allein, denn kaum jemand verirrt sich dorthin.